Die Rallye Australien führt die WRC-Stars vom 11. bis zum 13. September zurück auf Schotter. Volkswagen kann nach dem Dreifacherfolg in Deutschland nun das WM-Triple holen. Der Fahrertitel für Sebastien Ogier sowie der Titel für seinen Beifahrer Julien Ingrassia als auch die Herstellermeisterschaft sind für Volkswagen Down Under zum Greifen nahe.

Die Strecken selbst führen durch die wunderschöne Landschaft des Fünften Kontinents. Während bis einschließlich 2006 rund um Perth gefahren wurde, ist der Rallye-Tross 2009 einmal quer durch das Land an die Ostküste gewandert. Nun ist das Rallye-Hauptquartier auf halbem Wege zwischen Sydney und Brisbane angesiedelt. Der Service Park liegt in der Hafenstadt Coffs Harbour. Von dort aus machen sich die Piloten auf, um die insgesamt 309 gewerteten Kilometer zu bestreiten, die sich auf 17 Wertungsprüfungen verteilen. Die Rallye ist bekannt für ihre kurzen Wege. Die Piloten absolvieren an den drei Rallye-Tagen gerade einmal 612 Kilometer an Verbindungsetappen.

Foto: Volkswagen Motorsport
Foto: Volkswagen Motorsport

Die Prüfungen selbst könnten unterschiedlicher nicht sein. Von weiten, flüssigen Highspeed-Passagen im offenen Gelände, über enge Abschnitte durch den Regenwald ist alles vorhanden. Über dem festen Strecken-Untergrund liegt eine feine Sandschicht, die das Streckensäubern deutlich entscheidender als bei manch anderen Schotter-Rallyes macht. Speziell in den Morgen- und Abendstunden fallen Lichtstrahlen durch die Bäume und können die Sicht der Piloten beeinträchtigen.

Rund 30 Prozent der Strecken sind 2015 erstmals in dieser Form im Streckenplan der WRC vertreten. Am Freitag warten gleich drei neue Prüfungen auf die Piloten. Eine altbekannte und sehr lange Prüfung wird Nambucca. Sie wird am Samstag zweifach bestritten und umfasst mehr als 50 Kilometer. Die zweite Durchfahrt der Prüfung Valla findet am Samstagabend nach Sonnenuntergang statt. Im Scheinwerferlicht kann die Sicht durch den teils dicht aufgewirbelten Staub eingeschränkt sein.

Hayden Paddon könnte Volkswagen in die Suppe spucken, Foto: Hyundai
Hayden Paddon könnte Volkswagen in die Suppe spucken, Foto: Hyundai

Als Favorit geht erneut Weltmeister Sebastien Ogier ins Rennen. Der Volkswagen-Pilot hat aktuell 93 Punkte Vorsprung in der Tabelle. Schafft er es, im Ziel vor Teamkollege Jari-Matti Latvala zu liegen, oder maximal neun Punkte auf den Finnen zu verlieren, ist Ogier zum dritten Mal in Folge Weltmeister. Sein Nachteil in Australien: Startposition eins an den ersten beiden Tagen und damit der Job des Straßenfegers. Das könnte die Konkurrenz von Hyundai und Citroen auf den Plan rufen. Neuseeländer Hayden Paddon gilt bei seinem verkappten Heimevent als Geheimfavorit in seinem Hyundai i20.