Hyundai verfolgt in Australien nur ein Ziel: Rang zwei in der Hersteller-Weltmeisterschaft muss um jeden Preis gehalten werden. Aktuell hat das Team 161 Punkte auf seinem Konto - 13 mehr als Verfolger Citroen. Volkswagen ist hingegen mit 300 Zählern an der Spitze bereits weit enteilt. Für das Ziel Vizemeister musste Dani Sordo sogar seinen Platz im Werksteam an Hayden Paddon abtreten. Der Neuseeländer sorgte 2014 mit Rang sechs für das beste Hyundai-Ergebnis in Australien und soll auch in dieser Saison weit vorne mitkämpfen.

"Australien ist die Rallye, auf die ich mich wohl das gesamte Jahr am meisten gefreut habe und ich denke, dass ich mich - wenn auch nur unterbewusst - schon die letzten drei oder vier Rallyes darauf vorbereitet habe", strahlte Paddon mit Blick auf sein "Heimevent". Während der Rallye Sardinien - vergleichbar mit der Rallye Australien - hatte Paddon auf der zweiten Prüfung die Führung übernommen und sie erst auf WP17 an Weltmeister Sebastien Ogier abgeben müssen. Er beendete die Rallye auf dem zweiten Rang und gilt auch in Australien als einer der heißen Anwärter auf eine Top-Platzierung.

Auf Sardinien holte Hayden Paddon Rang zwei, Foto: Hyundai
Auf Sardinien holte Hayden Paddon Rang zwei, Foto: Hyundai

"Es wird Druck auf mir lasten, aber der größte kommt wohl von mir selbst. Ich will bei dieser Rallye wirklich Leistung abliefern und sehen, ob ich erneut auf dem Podium stehen kann", gab Paddon ehrlich zu. Die Herangehensweise an die Veranstaltung wird sich für Paddon nicht ändern, aber die Relevanz seines Ergebnisses. Mit Platz zehn in der Fahrer-Weltmeisterschaft - und damit gleichbedeutend seiner Startposition an den ersten beiden Tagen - hat der Neuseeländer beste Karten, sich auf den staubigen Strecken eine gute Position zu sichern - und damit Hyundai wichtige Punkte in der Herstellerwertung.

Neuville Podiums-Kandidat?

Thierry Neuville reist mit einem fünften Rang von der Rallye Deutschland im Gepäck nach Australien. Der Belgier stand 2013 bereits als Zweiter Down Under auf dem Podest - damals allerdings noch unter Ford-Farben. Im vergangenen Jahr reichte es hinter Paddon zu Rang sieben. "Das ist ein spezielles Event, weil es so weit entfernt von der Heimat ist und es ist schwieriger, alles richtig hinzubekommen", schilderte der Belgier. "Die Bedingungen sind normalerweise recht trocken und es gibt viel Nebel und Staub. Entsprechend schwierig kann das Fahren werden."

Auf Sardinien sicherte sich Neuville den dritten Rang - beste Voraussetzungen für Australien. Neuville geht durch WM-Rang fünf als Fünfter auf die Stecke und könnte damit zwar von den besseren Streckenbedingungen profitieren, durch den aufgewirbelten Staub seiner Vordermänner aber unter schlechterer Sicht leiden.

Für Dani Sordo steht in Australien ein Debüt bevor. Der Spanier ist seit 2003 in der WRC aktiv, war aber lediglich einmal in der WRC in Australien am Start. In der aktuellen Version Coffs Harbour noch nie. Er gilt als ausgewiesener Asphalt-Spezialist, was er mit Rang vier und damit als bestplatzierter Nicht-Volkswagen-Pilot bei der Rallye Deutschland unter Beweis gestellt hat. Dies und seine mangelnde Erfahrung in Australien, haben Hyundai dazu veranlasst, ihn für dieses Event im Hyundai Motorsport N Team starten zu lassen. "Ich war zuvor in Australien - in Perth. Das war eine wirklich schöne Rallye und ich habe daran einige gute Erinnerungen", so Sordo, der 2009 bei diesem Event Dritter wurde.

Dani Sordo begibt sich auf neues Terrain, Foto: Hyundai
Dani Sordo begibt sich auf neues Terrain, Foto: Hyundai

Für den erfahrenen Piloten wird das Recce zur Herausforderung, da er seinen kompletten Aufschrieb neu erstellen muss. "Ich habe gehört, dass es sehr rutschig sein soll, mit sehr schnellen Bereichen und Vollgas", so Sordo. "Ich freue mich darauf, die Prüfungen rund um Coffs Habour kennenzulernen und ein Gefühl für dieses Event zu entwickeln."