Die ADAC Rallye Deutschland belegt, dass Motorsport und Umweltschutz vereinbar sind. Der deutsche Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft bietet beides auf höchstem Niveau: spektakuläre Rallye-Action mit WRC-Stars wie Sébastien Ogier oder Thierry Neuville und zugleich ein effektives Umweltkonzept mit Vorbild-Charakter. Das Ziel ist dabei klar definiert: Die Natur in der Rallye-Region rund um Trier soll nach der Veranstaltung so intakt sein wie zuvor. Um dies auch 2015 sicherzustellen, spielt die Berücksichtigung von Umweltbelangen in allen Bereichen der ADAC Rallye Deutschland eine Schlüsselrolle. Wie beim Thema Sicherheit verfolgt der ADAC auch beim Thema Umweltschutz mehrere Strategien - von der Integration in die Rallye-Planung über Festlegungen im Reglement und konkrete bauliche Maßnahmen vor Ort bis hin zu Informationen und Appellen an das Umweltbewusstsein der einzelnen Rallye-Fans.

Umweltschutz ab der ersten Phase der Planung

Für die ADAC Rallye Deutschland arbeiten zahlreiche Fachleute zusammen. Schon in der ersten Planungsphase ist dabei auch ein vom ADAC eingesetztes Team aus Umweltexperten beteiligt. Sie beurteilen die angedachten Strecken, Zuschauerbereiche und Parkplätze nach strengen Umweltkriterien und tragen so maßgeblich zu deren Weiterentwicklung bei. Das ist auch für das offizielle Genehmigungsverfahren von entscheidender Bedeutung. Hierfür befinden sich die ADAC Umweltexperten im engen Austausch mit den zuständigen Ämtern und Behörden der Rallye-Region. Besonders intensiv ist die Beschäftigung mit wasser- und naturschutzrechtlich sensiblen Gebieten. Bei Strecken, die durch ein sogenanntes Fauna-Flora-Habitat führen, ist ein gesondertes Gutachten notwendig, um nachzuweisen, dass keine Beeinträchtigungen für die Natur auftreten. Wie in den Vorjahren erfüllt die ADAC Rallye Deutschland auch 2015 sämtliche Anforderungen - eine Grundvoraussetzung, um die Rallye überhaupt durchführen zu dürfen. Im Nachgang zur ADAC Rallye Deutschland 2015 steht eine erneute Prüfung der betroffenen Gebiete auf der Agenda der Umweltexperten.

Hohe Kriterien für den Wasser- und Bodenschutz im Servicepark Trier

Ein besonderes Augenmerk in Sachen Umweltschutz gilt dem Servicepark Trier. Der zentrale Dreh- und Angelpunkt der ADAC Rallye Deutschland, wo die Teams unter anderem ihre Wartungsarbeiten an den Rallye-Fahrzeugen vornehmen, befindet sich auf dem Messegelände der Stadt und damit in unmittelbarer Nähe zur Mosel. Um das Areal überhaupt nutzen zu dürfen, enthält das Reglement der ADAC Rallye Deutschland exakte Vorschriften zum Wasser- und Bodenschutz - zum Beispiel, dass sämtliche Flüssigkeitsbehälter eindeutig gekennzeichnet sein müssen und dass bei allen Arbeiten am Auto flüssigkeitsundurchlässige Folien zu verwenden sind. Ebenfalls darin geregelt ist die vorgeschriebene Nutzung eines besonders abgesicherten Waschplatzes oder die ordnungsgemäße Beseitigung kritischer Substanzen wie Altöl oder Bremsflüssigkeiten.

Zuschauermanagement der kurzen Wege

Eine weitere Herausforderung für den Umweltschutz bei der ADAC Rallye Deutschland stellt das hohe Besucherinteresse und das damit verbundene Verkehrsaufkommen dar. Die Zuschauer reisen aus allen Richtungen an und ziehen teilweise mit den Teams von Prüfung zu Prüfung. Für eine möglichst umweltschonende und reibungslose Lenkung der Besucherströme setzt der ADAC auf ein Zuschauermanagement der kurzen Wege: Ein effektives Leitsystem führt die Fans ab der Autobahn oder der Landstraße systematisch bis zum Parkplatz der gewünschten Zuschauerzone. Zur schnellen Orientierung sind die Wege im offiziellen Kartenmaterial, das jeder Käufer eines Rallye-Passes erhält, in den gleichen Farben gekennzeichnet wie vor Ort. Zusätzlich werden die Besucher über den ADAC Rallye Hub und über das RPR1.-Rallye-Radio kurzfristig informiert, falls es dennoch zu Staus in der Rallye-Region kommen sollte. Der ADAC Rallye Hub ist online zu erreichen untern www.rallyehub.de. Das RPR1.-Rallye-Radio sendet auf den Eifel-Saar-Mosel-Regionalfrequenzen (Trier: FM 102,9; Mosel: FM 100,1; Luxemburg/ Saarland: FM 102,6).

Auf den Wertungsprüfungen setzt sich fort, was für die An- und Abfahrt gilt: die klare und eindeutige Kennzeichnung sämtlicher Wege. Rund 7.700 Hinweis- und Richtungsschilder bringen die Auf- und Abbauteams der ADAC Rallye Deutschland in diesem Jahr hierfür an. Auf dem besonders stark frequentierten Truppenübungsplatz Baumholder (Samstag, 22. August) pendeln außerdem kostenlose Shuttle-Busse von den Parkplätzen zu den Zuschauerbereichen und zurück. Ebenfalls auf dem Areal des Truppenübungsplatzes errichten die ADAC Helfer spezielle Zuschauertreppen und -brücken aus Holz, um Grabenränder und Böschungen vor Trittschäden zu schützen. Eine vorrangige Bedeutung haben die sogenannten "No-Go-Areas" - das sind Bereiche, in denen zum Beispiel Biotope beeinträchtigt werden könnten oder auch die Sicherheit von Personen gefährdet ist. "No-Go-Areas" sind besonders gekennzeichnet und auf das Einhalten des Betretungsverbots wird von den Sicherheitskräften der ADAC Rallye Deutschland strikt geachtet. Beim Auf- und Abbau der Wege, Zuschauerbereiche und Parkplätze schaffen die Helfer-Teams mit einem dichten Netz an Abfallbehältern und sanitären Anlagen weitere Voraussetzungen für ein umweltbewusstes Verhalten der Besucher.

Schneller "Ersthelfer" für die Umwelt

Sind die Fans in den Zuschauerzonen und die Rallye-Fahrzeuge in Action, steht der Umweltschutz bei der ADAC Rallye Deutschland nicht still: Um während des Rallye-Geschehens jederzeit auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können, steht das "Environmental Emergency Car" an jeder Wertungsprüfung vor Ort bereit. Sollte sich zum Beispiel durch den Unfall eines Rallye-Fahrzeugs eine Umweltgefährdung andeuten, kann dieses Notfall-Fahrzeug schnelle "Erste Hilfe" für die Umwelt leisten. Dazu ist es mit ausgebildeten Fachleuten besetzt und hat spezielles Material an Bord, mit dem man Betriebsmittel wie Öl, Brems- und Kühlflüssigkeit binden kann. Darüber hinaus ist es auch für die Bergung und Entsorgung von kontaminiertem Erdreich ausgerüstet.

Praktische Umwelttipps rund um die ADAC Rallye Deutschland

Ein weiterer Baustein im Konzept des ADAC ist es, an das Umweltbewusstsein der Rallye-Fans zu appellieren. Die verschiedenen Besucherinformationen zur ADAC Rallye Deutschland 2015 enthalten praktische Tipps und konkrete Verhaltensregeln zum schonenden Umgang mit der Natur in der Rallye-Region. Hier die wichtigsten Umwelttipps für Besucher der ADAC Rallye Deutschland im Überblick:

Folgen Sie dem Zuschauerleitsystem.
Die Schilder und Wegweiser der ADAC Rallye Deutschland führen Sie auf dem kürzesten und effizientesten Weg zum gewünschten Parkplatz bzw. zur Wertungsprüfung.

Nutzen Sie die kostenlosen Rallye-Busse am Truppenübungsplatz Baumholder.
Sie pendeln am Samstag (22. August 2015) von 8:00 bis 20:30 Uhr zwischen den Parkplätzen P1, P2, P3 und der Panzerplatte.

Bleiben Sie auf den Wegen und Zuschauerbereichen. Respektieren Sie "No-Go"-Schilder.
Die strikte Einhaltung der ausgewiesenen Areale dient sowohl Ihrer eigenen Sicherheit während des Rallye-Betriebs als auch der Schonung von Biotopen und anderen Schutzflächen.

Vermeiden Sie Müll.
Nehmen Sie Rücksicht auf die Umwelt und entlasten Sie zugleich unsere Abbauteams, indem Sie Ihre Abfälle wieder mitnehmen oder in die dafür vorgesehenen Behälter werfen. Seien Sie ein Vorbild für andere Fans

Kein Rauchen und offenes Feuer im Wald.
Das Rauchen im Wald ist ebenso streng untersagt wie das Anzünden von Lagerfeuern. In den Waldgebieten der Rallye-Region besteht im Sommer stark erhöhte Brandgefahr.

Campen Sie nur auf offiziellen Campingplätzen.
Vor Ort finden Camping-Freunde zahlreiche ausgewiesene Plätze. Abseits offizieller Flächen ist das Zelten bzw. das Abstellen von Wohnmobilen nicht erlaubt.

Benutzen Sie die sanitären Anlagen.
Bei rund 200 mobilen Toiletten-Anlagen in den Rallye-Arealen ist garantiert immer auch eine in Ihrer Nähe. Nutzen Sie dieses Angebot und tragen Sie damit sowohl zum Grundwasserschutz als auch zur allgemeinen Hygiene bei.