Sebastien Ogier liegt nach dem Freitagvormittag weiterhin an der Spitze der Rallye Finnland. Der Volkswagen-Pilot absolvierte die bisherigen fünf Prüfungen in einer Gesamtzeit von 38:37.9 Minuten und liegt damit 5,3 Sekunden vor seinem Teamkollegen und Lokalmatador Jari-Matti Latvala. Den zwischenzeitlich dritten Rang hat Citroen-Pilot Kris Meeke inne.

Rekorde für Sebastien Ogier

Am Freitagvormittag standen vier Prüfungen auf dem Programm - mit dem Highlight Ouninpohja. Fließende, enge Waldstraßen, Sprünge und Kreuzungen. Das Wetter zeigte sich am ersten richtigen Wettkampftag sehr bedeckt. Immer wieder kamen kleine Schauer vom Himmel und die Temperaturen bewegten sich rund um 15 Grad.

Ein Vorteil für Weltmeister Ogier. Als WM-Führender muss er an den ersten beiden Tagen alle Prüfungen eröffnen. Durch die feuchten Bedingungen war Saubermachen kein Thema und so setzte der Volkswagen-Pilot drei Bestzeiten - und Rekorde. Mit seinem Sieg auf WP3 fuhr der Franzose seine 250. Prüfungsbestzeit in einem Polo R WRC und unterbot den seit 2002 bestehenden Streckenrekord von Ouninpohja in dieser Form um knapp fünf Sekunden. "Wir haben es wirklich genossen, das war eine gute Prüfung", freute sich Ogier im Anschluss. "Es war aber die gesamte Zeit sehr schwierig, das Limit zu finden."

Kris Meeke kämpft mit seinem Citroen, Foto: Citroen
Kris Meeke kämpft mit seinem Citroen, Foto: Citroen

Um den zweiten Rang entbrannte am Vormittag ein Duell zwischen Latvala und Kris Meeke, der zwischenzeitlich sogar kurz die Führung der Rallye übernommen hatte. Zur Mittagspause setzte sich Lokalmatador Latvala durch, war mit seiner bisherigen Leistung aber nur wenig zufrieden. Der Volkswagen-Pilot kämpfte mit den rutschigen Straßen und verlor mehrfach einige Sekunden. "So hatte ich mir das nicht erhofft", erklärte er.

Meeke hatte hingegen mit dem Citroen zu kämpfen. Zunächst glaubte er an einen Schaden der Antriebswelle. Dieser bewahrheitete sich zwar nicht, der DS3 WRC verhielt sich dennoch anders. "Irgendetwas ist vorne mit der Kraftübertragung immer noch nicht in Ordnung, denn das Auto fühlt sich nicht richtig an", so Meeke. Das Problem für den Nordiren: Am Freitag wird es keinen Mittagsservice geben, in dem sein Auto wieder repariert werden könnte. Nur 12,5 Sekunden hinter ihm lauert Teamkollege Mads Östberg.

Mikkelsen ausgeschieden

Über den Vormittag kämpfte Andreas Mikkelsen im dritten Volkswagen Polo um den fünften Rang gegen Hyundai-Mann Hayden Paddon - bis WP6.Mikkelsen verlor die Kontrolle über seinen Boliden, kam von der Straße ab und musste den Tag vorzeitig beenden. Sowohl er als auch sein Beifahrer sind in Ordnung.

Profiteur des Unfalls war Robert Kubica. Der Pole rutschte auf den sechsten Rang nach vorne - ein halbwegs versöhnliches Ende nach einem schwierigen Morgen. Zunächst kämpfte er mit Transmissions-Problemen, einem Reifenplatten und schließlich einer ausgefallenen Handbremse. Auf der finalen Prüfung des Vormittags kam es noch schlimmer. "Wir haben ein Kühler-Problem. Ich weiß nicht, wie lange wir weitermachen können", erklärte ein frustrierter Kubica.

Die Top-10 werden von Thierry Neuville, Hyundai-Teamkollege Dani Sordo und Juho Hänninen komplettiert. Neuville haderte den gesamten Vormittag mit seinem Selbstvertrauen und fand nicht den richtigen Rhythmus. Dem Belgier fehlt bereits mehr als eine Minute zur Spitze. Mit Problemen hatten auch die beiden Ford-Piloten Ott Tänak und Elfyn Evans zu kämpfen, die sich auf den Rängen elf und 15 befinden. Tanak hatte sich bei der Berührung mit einem Stein einen Stoßdämpfer beschädigt, während Evans sich die die rechte Hinterradaufhängung beschädigte und den Reifen in Mittleidenschaft zog. "Wir sind in der Nähe des Starts weit rausgekommen und haben einen Stein erwischt. Für eine Weile ging es gut, aber kurz danach brach er", so Evans.