Heftiger Regen über Nacht sorgte für eher untypische Bedingungen auf Sardinien. Statt mit Staubwolken hatten die Piloten mit rutschigen Verhältnissen zu kämpfen. Wohl dem, der zumindest auf einer Achse auf weiche Reifen gesetzt hatte. Hayden Paddon lag nicht nur bei der Reifenwahl richtig, sondern profitierte am Freitagmorgen auch von seiner späten Startposition.

Auf der ersten Prüfung des Tages, Grighine Sud 1, gelang Paddon der zweite Prüfungssieg seiner Karriere. Zwei weitere sollten auf den nächsten Prüfungen folgen. Paddon ging zudem erstmals in seiner Karriere und auch als erster Neuseeländer außerhalb seiner Heimat bei einer WRC-Rallye in Führung. Zum Mittagsservice hat der Hyundai-Pilot einen Vorsprung von 23 Sekunden auf Jari-Matti Latvala.

"Ich bin wirklich glücklich. Ich muss zugeben, dass die Schaltwippen auf diesen Prüfungen einen großen Unterschied machen. Der erste Prüfungssieg war eine Überraschung. Jetzt versuchen wir, aus unserer vorteilhaften Startposition das Beste zu machen", erklärte er. "Heute Nachmittag wird es bei den raueren Bedingungen schwieriger."

Platz drei belegt nach der Hälfte des Tages Sebastien Ogier mit 25,1 Sekunden Rückstand auf Paddon. Auf Rang vier hat sich Dani Sordo zurückgekämpft, nachdem er am Vorabend aufgrund eines Frühstarts eine 10-Sekunden-Strafe erhalten hatte. Hinter ihm reihte sich auf Position fünf Teamkollege Thierry Neuville ein, der zwei Reifenschäden erlitt und nur einen Ersatzreifen im Gepäck hatte. Dennoch konnte sich der Belgier durch die letzten Prüfungen schleppen.

Ott Tänak, der mit defekter Handbremse fuhr, landete auf Rang sechs vor dem Überraschungsführenden des Donnerstagabends, Martin Prokop. Die Top-10 komplettierten Mads Östberg und die WRC2-Piloten Paolo Andreucci und Esapekka Lappi.

Es war ein Höllen-Morgen

Der Freitagsmorgen sah bereits einige Ausfälle, den ersten nach nur wenigen Kilometern. Kris Meeke brach sich die hintere Aufhängung, Robert Kubica flog an einer Schikane aus noch ungeklärten Gründen ab. Andreas Mikkelsen brach sich wie Meeke die Aufhängung und musste trotz Reparaturversuchen die Segel streichen.

Technische Probleme plagten Elfyn Evans und Khalid Al Qassimi. Der Waliser beklagte mangelnden Vortrieb, womöglich durch eine gebrochene Antriebswelle. Al Qassimi bestritt die erste Prüfung im sogenannten 'road mode', also in normalem Verkehrstempo, dann gaben die Bremsen nach und schließlich ereilte ihn ein Reifenschaden. "Es war ein Höllen-Morgen."

Am Nachmittag werden die Prüfungen noch einmal gefahren. Hinzu kommt mit Sinis-Mont'e Prama ein neuer Test.

Die Top-10 in der Übersicht:

1. Paddon (Hyundai) 46:30.9 Minuten
2. Latvala (Volkswagen) +23.0
3. Ogier (Volkswagen) +25.1
4. Sordo (Hyundai) +35.0
5. Neuville (Hyundai) +39.0
6. Tänak (Ford) +41.4
7. Prokop (Ford) +1:12.4
8. Östberg (Citroen) +1:29.2
9. Andreucci (Peugeot, WRC2) +1:44.2
10. Lappi (Skoda, WRC2) +1:48.0