Im vergangenen Jahr zog die Rallye Italien-Sardinien von Olbia an der Ostküste nach Alghero an der Westküste um. Damit jedoch nicht genug des Wandels, denn 2015 sind mehr als drei Viertel aller Prüfungen neu.

Die Rallye wird nicht nur aufgrund ihrer 394 gewerteten Kilometer, die sie zur bislang längsten des Jahres machen, zu einem Marathon für Mensch und Maschine. Zudem ist der Samstag der längste Rallye-Tag seit der Rallye Kenia 2002. Mehr als 200 gewertete Kilometer und fast 17 Stunden Höchstleistung werden den Piloten abverlangt.

Den Ausgangspunkt der Rallye bildet am Donnerstagabend, dem 11. Juni, eine Zuschauerprüfung im Zentrum von Cagliari. Der Freitag wartet mit einer vollkommen neuen Route auf, die den Teams jedoch zum Teil von Testfahrten oder aus dem Jahr 2011 bekannt ist. Ein Klassiker ist die Monte Lerno mit dem atemberaubenden 'Micky's Jump', der am Samstag zwei Mal auf dem Programm steht.

Auch auf Sardinien sammeln die Piloten Flugmeilen, Foto: Sutton
Auch auf Sardinien sammeln die Piloten Flugmeilen, Foto: Sutton

Der Sonntag bietet alt und neu. Alt ist die Cala Flumini, die bei der zweiten Durchfahrt als Power Stage fungiert. Neu ist hingegen die Prüfung Olmedo Monte Baranta. Nach insgesamt 23 Prüfungen darf sich der Sieger feiern lassen.

Die Teams erwartet auf der italienischen Insel Sardinien eine Mischung aus höher gelegenen, grünen Bergregionen und staubigen, steinigen Passagen. Besonders ist der feine Sand, der in einer dünnen Schicht über dem meist harten Untergrund liegt - er ist für alle Fahrzeuge eine Herausforderung. Während die ersten Piloten auf der Strecke Saubermacher spielen, leiden die hinteren unter dem aufgewirbelten Staub.

Zu den weiteren Herausforderungen gehören die schmalen Strecken. Am Wegesrand lauern Büsche, Bäume und Felsen und lassen keinen Raum für Fehler. Besonders gefährlich für die Reifen sind aus dem Boden ragende Steine, da sich sehr schnell Spurrillen bilden.

Mit breiter Brust gehen die Volkswagen-Piloten in die sechste Rallye des Jahres. Bei der Rallye Portugal sicherten Jari-Matti Latvala, Sebastien Ogier und Andreas Mikkelsen mit einem Dreifacherfolg in der Gesamtwertung und auf der Power Stage das beste Ergebnis in der Teamgeschichte. Ogier ist nach seinen Siegen in den vergangenen beiden Jahren auf Sardinien im Polo R WRC ungeschlagen, während Latvala 2009 im Ford Focus RS WRC gewann.

Ist Volkswagen auf Sardinien zu schlagen?, Foto: Volkswagen Motorsport
Ist Volkswagen auf Sardinien zu schlagen?, Foto: Volkswagen Motorsport

Druck machen werden die beiden Citroen-Piloten Mads Östberg und Kris Meeke, die in der Gesamtwertung hinter Ogier und Mikkelsen die Positionen drei und vier belegen. Besonders motiviert ist auch Hyundai-Pilot Thierry Neuville, der zuletzt zwei Nullrunden verkraften musste. Spannung versprechen außerdem die beiden M-Sport-Youngster, nachdem Ott Tänak mit Rang fünf in Portugal das Potential des neuen Ford Fiesta RS WRC aufzeigte.