Privatier Lorenzo Bertelli hatte sich auf der zehnten Prüfung der Rallye Portugal in seinem Ford Fiesta RS WRC überschlagen. Sein Beifahrer Giovanni Bernacchini drückte den grünen Knopf auf dem Armaturenbrett und stellte das grüne OK-Zeichen auf, um zu signalisieren, dass es beiden gut geht. Etwa 20 Minuten später begann Bertelli jedoch, sich unwohl zu fühlen. Er klagte über Schwindelgefühle und Übelkeit.

Bernacchini rief den 'Chief Medical Officer' der Rallye Portugal an und berichtete ihm von den Symptomen, die Bertelli zeigte, da er während des Überschlags mit dem Helm gegen den Überrollkäfig stieß. Der 'Chief Medical Officer' sah keinen Anlass, die Prüfung zu unterbrechen oder einen Krankenwagen zu Bertelli zu schicken.

Zufällig befand sich unter den Zuschauern in der Nähe ein Sanitäter, der Bertelli in Augenschein nahm und anschließend mit dem 'Chief Medical Officer' telefonierte. Dieser sah jedoch nach wie vor keinen Handlungsbedarf. Nach zwei Stunden rief der Sanitäter erneut an, der 'Chief Medical Officer' ließ sich jedoch nach wie vor nicht umstimmen.

Erst nach insgesamt drei Stunden und 20 Minuten traf ein Krankenwagen ein und Bertelli wurde ins Sao Joao Krankenhaus in Oporto verbracht. Dort wurde eine Computertomographie durchgeführt, die gesundheitliche Schäden nicht ausschließen konnte, weshalb Bertelli über Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus blieb. Nach einem weiteren CAT-Scan wurde er dann entlassen. Via Twitter teilte er mit, dass alle Untersuchungen ok waren und er sich nun nur noch ein paar Tage erholen müsse.

"Die Tatsache, dass unsere dringende medizinische Anfrage nicht angenommen wurde, macht uns sprachlos", teilte Bertellis Team F.W.R.T. am Ende eines Briefs an die Verantwortlichen mit. Von offizieller Seite gab es noch keine Reaktion auf die Vorwürfe.