Kris Meeke widmete seinen ersten Sieg in der WRC seinem Entdecker und Förderer Colin McRae. Doch auch einem anderen Mann sprach er seinen Dank aus: Citroen-Teamchef Yves Matton. "Ich muss Yves dafür danken, dass er an mich geglaubt hat, als es niemand sonst tat", sagte Meeke gegenüber der offiziellen Webseite der WRC.

Matton hatte Meeke bereits in der Junioren-Weltmeisterschaft betreut und verpflichtete ihn 2014 für viele recht überraschend bei Citroen. "Er hat mich aufgenommen, als ich mehr als zwei Jahre lang keine Rallye bestritten hatte. Ich dachte, meine Karriere wäre zu Ende, aber er hat mir eine Chance gegeben", betonte Meeke. "Es war ein langer Weg und er hatte viel Geduld mit mir, aber das hier ist ein kleiner Schritt, um ihm und Citroen etwas zurückzugeben. Hoffentlich kommt noch mehr."

Dann hat es 'klick' gemacht

Meeke erwischte einen denkbar schlechten Saisonstart. Unfälle in Monte Carlo, Schweden und Mexiko führten dazu, dass er mit gerade einmal zehn Punkten auf dem Konto in die siebenwöchige Pause ging. Daher hatte Matton vor der Rallye Argentinien erklärt, dass es für Meeke nur darum geht, die Rallye ohne Fehler zu beenden. "Schritt für Schritt können wir dann das Vertrauen in sein Fahrgefühl aufbauen. Das ist die einzige Herangehensweise, die wir im Moment wählen können", hatte er betont. "Kris muss sich nach dem, was passiert ist, wieder aufbauen."

Genau das tat Meeke in der Pause. "In seiner zweiten Saison muss man versuchen, etwas daraus zu machen. Aber ich habe vielleicht etwas zu viel gearbeitet und habe zu viele Mühen auf mich genommen - ich habe mich selbst bis zu einem gewissen Grad eingeengt. Die lange Pause nach Mexiko erlaubte es mir, das zu vergessen und mit einem leeren Blatt Papier zurückzukommen", erläuterte er. "Ich bin hierher ohne Erwartungen an Erfolg gekommen - ich wollte einfach nur meine Saison wieder auf die richtige Bahn bringen."

Ein Top-6-Platz hätte ihm bereits gereicht, um wieder in Schwung zu kommen, erklärte Meeke. "Aber gleich ab der ersten Fahrt im Shakedown habe ich mich im Auto gut gefühlt. Wir hatten eine fantastische Fahrt durch Ascochinga, sind um 30 Sekunden davongezogen und von da an hat es 'klick' gemacht." Meeke verriet, dass er bis zum Ende der letzten Prüfung Herr seiner selbst war. Als der Sieg jedoch in trockenen Tüchern war, brachen alle Dämme. "Als wir die Linie überquert hatten, überwältigten mich die Emotionen", gestand er. "Es wird Zeit brauchen, ehe das alles gesackt ist."