Die Rallye Argentinien, die vom 23. bis 26. April 2015 stattfindet, wird eine Herausforderung für Mensch und Maschine. Auf die Piloten warten die verschiedensten Herausforderungen und nur der beste Allrounder kann am Ende ganz oben stehen.

Das Zentrum der Rallye befindet sich in Villa Carlos Paz, das rund 700 Kilometer nord-westlich der Hauptstadt Buenos Aires liegt. Aus dem Service-Park brechen die Crews zu insgesamt 345 gewerteten Kilometern auf, die sich auch 12 Wertungsprüfungen verteilen.

Volkswagen setzt zum nächsten Höhenflug an, Foto: Volkswagen Motorsport
Volkswagen setzt zum nächsten Höhenflug an, Foto: Volkswagen Motorsport

Bekannt ist Argentinien vor allem für seine Sprünge, die Wassergräben, die atemberaubende Natur und lange Wertungsprüfungen. Mit Agua de Ora stehen am Freitag zwei Mal 52 Kilometer auf dem Programm und am Samstag müssen am Vormittag und Nachmittag jeweils 57 Kilometer auf San Marcos bewältigt werden.

Der buchstäbliche Höhepunkt ist die Prüfung El Condor, die am Sonntag den Abschluss in Form der Power Stage bildet. Sie ist zwar nur 16,32 Kilometer lang, führt aber aus 2.138 Metern - dem höchsten Punkt der Rallye - im Slalom bis auf 1.389 Metern über dem Meeresspiegel hinab - nicht nur für die Piloten eine Herausforderung. Von den Motor-Ingenieuren verlangt das eine clevere Motorsteuerung, die sich bei allen Extremen bewährt. Mit der Höhe sinkt der Luftdruck und damit der Sauerstoffgehalt - eine weniger effiziente Verbrennung und damit weniger Motorleistung ist die Folge.

Wird Hyundai erneut gefährlich, Foto: Sutton
Wird Hyundai erneut gefährlich, Foto: Sutton

Eine entscheidende Rolle wird auf allen Prüfungen der Streckenuntergrund spielen. Der Boden ist ein Mix aus rauen und steinigen Passagen und auch sandigen, schnellen Bereichen. Besonders die sandigen Schotter-Straßen zerrütten schnell, wodurch sich Spurrillen bilden. Eine große Gefahr sind Steine, die auf die eigentlich feine Oberfläche getragen werden und für Reifenschäden sorgen können. Im Fall von Regen gilt besonders in Tälern und in der Nähe von Flüssen große Vorsicht, da der Boden schnell aufweicht. Die Rallye findet im frühen Herbst in Argentinien statt, somit besteht immer das Risiko von Nebel und Eis in den Bergen.

Besonders spannend wird in Argentinien die Frage der Sieganwärter. Von 2004 bis 2013 hieß der Sieger ausschließlich Citroen. Im vergangenen Jahr schrieb sich erstmals Jari-Matti Latvala im Volkswagen in die Siegerlisten ein. 2015 gilt dessen Teamkollege Sebastien Ogier als Topfavorit. Nach drei Saisonsiegen in Folge führt der Weg zum Argentinien-Triumph nur über den Weltmeister.