Die Saison 2015 ist für Jari-Matti Latvala ein Wechselbad der Gefühle. Mit Platz zwei in Monte Carlo erreichte er sein bestes Karriere-Ergebnis bei dieser Rallye und lag nur sechs Punkte hinter seinem Titelrivalen Sebastien Ogier. In Schweden hätte der Finne schließlich mit seinem vierten Sieg auf Schnee die WM-Führung übernehmen können, stattdessen blieb er in einem Schneehaufen stecken und kam außerhalb der Punkte ins Ziel. In Mexiko musste nun die Wende kommen - blieb aber aus. Während Ogier die Rallye nach Belieben dominiert, schied Latvala ein weiteres Mal aus.

Ohne die Chance auf Punkte muss der Volkswagen-Pilot nun zusehen, wie sein Teamkollege den dritten Saisonsieg in Folge feiert und in der WM-Wertung schier uneinholbar davonzieht. Sollte Ogier auch Mexiko für sich entscheiden, könnte der Vorsprung des Franzosen auf maximal 62 Punkte anwachsen.

Damit scheint schon nach drei Rallyes klar: seinen ersten Titel kann Latvala kaum noch aus eigener Kraft erzielen. "Ich werde die WM vergessen und mich auf eine Rallye nach der anderen konzentrieren und sehen, wo wir am Ende des Jahres stehen", erklärte ein frustrierter Latvala gegenüber der offiziellen WRC-Homepage. "Das ist es, was ich noch tun kann."

Jari-Matti Latvala ist nach seinem Aus in Mexiko fassungslos, Foto: Sutton
Jari-Matti Latvala ist nach seinem Aus in Mexiko fassungslos, Foto: Sutton

Wiederholung der Geschehnisse

Als Vizeweltmeister des Jahres 2014 gab es für Latvala in dieser Saison nur ein Ziel: endlich seinen Traum vom WM-Titel verwirklichen. Bereits 2011 scheiterte er an exakt diesem Plan. In der Saison zuvor hatte er WM-Rang zwei hinter Sebastien Loeb belegt und wollte den Rekordweltmeister wirklich herausfordern. Was folgte war eine Saison mit Pleiten, Pech und Pannen, die mit dem ernüchternden WM-Rang vier endete.

Ganz gibt der Finne die Hoffnung auf einen Sieg gegen Ogier im Gesamtklassement aber noch nicht auf. "Aber ich bin der Meinung, dass niemand 13 Rallyes perfekt absolvieren kann", fügte Latvala in Richtung des Weltmeisters hinzu. "Sicherlich dominiert Ogier und er wird sehr stark sein, aber lasst uns erst einmal abwarten, was bei dieser Rallye noch passiert. Du weißt nie, was passieren kann." Für den Finnen gibt es während der Rallye Mexiko lediglich noch die Chance auf drei Punkte in der Power Stage. Mit seinem reparierten Polo R WRC wird er am Sonntag - mit 48 Minuten Rückstand - wieder an den Start gehen.