Nur knappe 70 Tage nachdem in Wales die Zielflagge fiel, startet die Rallye-WM in Monte Carlo bereits wieder in die neue Saison. Vom 22. bis zum 25. Januar 2015 trifft sich die Weltelite des Rallye-Sports zum ersten Schlagabtausch im Fürstentum. Eine besondere Rallye, denn keine Veranstaltung im Kalender ist älter und spezieller.

Bei der 83. Ausgabe der sogenannten 'Monte' gibt es erneut einen zweigeteilten Service Park. Bis zum Samstagmittag ist er in Gap - dem Heimatort von Weltmeister Sebastien Ogier - stationiert, danach reist der Tross nach Monte Carlo, wo im Hafen der zweite Service Park aufgebaut wird.

Bereits zur Eröffnungsfeier am Donnerstagabend rückt Monte Carlo in den Fokus, denn die Präsentation der Autos findet vor dem berühmten Casino statt. Von dort aus starten die Piloten sofort in die ersten beiden Prüfungen, die bei Nacht bestritten werden und in die französischen Seealpen und damit in das "Hinterland" des Fürstentums zurückführen.

Die ersten beiden Prüfungen finden bei Dunkelheit statt, Foto: Sutton
Die ersten beiden Prüfungen finden bei Dunkelheit statt, Foto: Sutton

Dort warten am Freitag drei neue Wertungsprüfungen. Am Samstag steht mit der Prüfung Lardier et Valença-Faye einer der Klassiker auf dem Programm. Diese WP zählt mit ihren 51,7 Kilometern zu den längsten des gesamten Kalenders und bringt die Piloten nach Monte Carlo. Natürlich fehlt auch der berühmte Col de Turini nicht, der am Sonntag bewältigt werden muss. Die Prüfung Les Costes-St Julien wird die Power Stage darstellen. Insgesamt bestreiten die Piloten 355,48 km, die sich auf 15 Wertungsprüfungen verteilen.

Wie in jedem Jahr stellt das Wetter die größte Herausforderung dar. Die Asphaltstraßen können trocken, feucht, vereist oder mit Schnee bedeckt sein - teilweise alles auf nur einer Prüfung. Die Piloten müssen bei der Reifenwahl auf die Informationen der Eisspione und der Wetterexperten vertrauen, da sich die Bedingungen in den Bergen meist deutlich von denen im tiefer gelegenen Service Park unterscheiden. Insgesamt darf sich ein Fahrer 30 Reifen fünf verschiedener Spezifikationen aussuchen. Zur Auswahl stehen 8 harte, 16 weiche, 24 superweiche sowie 24 Winterreifen, davon 14 mit Spikes.

Bei seiner letzten Teilnahme an der Rallye Monte Carlo 2013 holte Sebastien Loeb den Sieg, Foto: Sutton
Bei seiner letzten Teilnahme an der Rallye Monte Carlo 2013 holte Sebastien Loeb den Sieg, Foto: Sutton

Als Experte für Mischbedingungen gilt Weltmeister Sebastien Ogier. Er visiert in seiner Heimat den zweiten Sieg in Folge an. 2015 sieht sich der Volkswagen-Pilot aber großer Konkurrenz gegenüber: Sebastien Loeb kehrt für ein Gastspiel im Citroen DS3 WRC zurück. Der Rekordweltmeister gewann bereits sieben Mal die Rallye Monte Carlo und gilt trotz langer WRC-Abstinenz als einer der Top-Favoriten auf den Sieg.