Heimrallye, letzte Rallye, besondere Rallye. M-Sport blickt mit besonderen Gefühlen auf das Saisonfinale in Großbritannien voraus. Allen voran Mikko Hirvonen. Nach vier Vizeweltmeisterschaften und 13 Jahren WRC nimmt der Finne nach der Rallye Großbritannien seinen Hut und sagt der Rallye-WM auf Wiedersehen.

"Das wird ein sehr besonderes Event für mich, mein letztes in der WRC", sagte Hirvonen vor der Rallye. Damit wird in Wales enden, was genau an gleichem Ort 2002 begann. "Das war tatsächlich mein erstes Rallye-WM-Event in einem WRC und ich kann es kaum abwarten, da rauszugehen und alles für ein letztes Mal zu erleben."

2009 zerplatzte in Wales Mikko Hirvonens Traum, Foto: Sutton
2009 zerplatzte in Wales Mikko Hirvonens Traum, Foto: Sutton

Bei der Rallye Wales erlebte Hirvonen wunderschöne, aber in gleichem Maße dramatische und einschneidende Momente. 2007 feierte er seinen ersten und bisher einzigen Sieg. 2009 verlor der Finne an gleichem Ort durch eine hochgeklappte Motorhaube den WM-Titel gegen Sebastien Loeb. Dieses Drama sollte sich nur zwei Jahre später mit einem defekten Kühler wiederholen.

Die Freude auf seine letzte Rallye können diese Erinnerungen aber nicht trüben. Zumal er erst vor knapp zwei Wochen in Spanien auf dem Podest stand und dieses Ergebnis in Wales gerne wiederholen möchte. "Es fühlte sich wirklich gut an, in Spanien auf dem Podest zu stehen. Das bei meiner letzten Rallye zu wiederholen, wäre unglaublich", gab Hirvonen zu. "Wir werden sicher einen emotionalen Sonntag erleben und es wäre großartig, unseren letzten Abschiedsgruß vom Podium aus zu geben."

Elfyn Evans bestreitet sein Heimspiel, Foto: Ford
Elfyn Evans bestreitet sein Heimspiel, Foto: Ford

Heimevent mit besonderen Vorzeichen

Seinen ersten Gruß aus einem WRC bei seiner Heimrallye würde Elfyn Evans ebenfalls gerne vom Podest machen. Der Waliser bestreitet die Rallye Großbritannien erstmals auf Top-Niveau und kann es kaum erwarten. "Die Chance zu bekommen, ein World Rally Car so nah an meiner Heimat zu fahren, ist ein fantastisches Gefühl", strahlte der Nachwuchspilot.

Der Waliser lernte die Basis des Rallye-Sports in diesen Wäldern und kennt somit alle Tücken. Diese sieht Evans aber weniger im Schweregrad der Prüfungen als vielmehr im Wetter. "Wenn es Nebel hat oder stark regnet, kann es wirklich schwierig werden und die Oberfläche der Straße kann sich stark verändern", warnte er. Genau darin besteht für den Waliser die größte Herausforderung. "Es wird wichtig, in der Lage zu sein, um zu beurteilen, wo Grip ist."

Die mangelnde Erfahrung - trotz Heimvorteil - lässt den 25-Jährigen auf dem Boden der Tatsachen bleiben. 2013 landete er in einem WRC2-Auto auf dem achten Rang. Dies gilt es nun im WRC zu steigern. Doch alleine die Teilnahme an diesem Event ist für Evans ein Highlight. "Ich brauche nicht zu sagen, dass es etwas sehr Besonderes ist, zum ersten Mal in einem World Rally Car auf diese Strecken zurückzukehren."