Jari-Matti Latvala holte sich in Spanien zum dritten Mal in Folge den zweiten Rang und war dennoch der Verlierer der Rallye. Erneut bleibt für den Finnen nur der Vizetitel. Eine große Enttäuschung, die in jeder Geste und Handlung deutlich wurde. Er machte in Spanien vom ersten Meter an klar, dass er Sebastien Ogier den Titel nicht kampflos überlassen würde. "Wenn er den Titel gewinnen will, dann muss er dafür kämpfen", gab sich der Finne kämpferisch. Und dieses Ziel verfolgte er über alle Tage in Spanien. Acht von 17 Bestzeiten gingen auf das Konto des Finnen - davon alle am Finaltag. "Wir hatten zwei perfekte Tage auf Asphalt, aber auf Schotter leider zu viel verloren - die Kombination hat leider nicht bei uns funktioniert", ärgerte sich der Vizeweltmeister im Ziel. "Wenn ich auf Schotter fokussierter gewesen wäre, hätte es anders aussehen können."

Er selbst konnte sich seine schwachen Leistungen am Freitag kaum selbst erklären. "Ich weiß nicht, wo ich war - bestimmt nicht auf diesem Planeten. Ich bin wirklich schlecht gefahren", ärgerte sich der Finne. Es war sein oberstes Ziel, die Titelentscheidung bis zur Rallye Großbritannien zu vertagen und er scheiterte. Das Problem: Nach der Rallye Frankreich nahm er an der Rallye Legend teil und absolvierte schließlich noch Testfahrten auf Asphalt. Somit bestritt er rund 1000 Kilometer mit festem Untergrund und die Umgewöhnung auf Schotter fiel schwer.

Jari-Matti Latvala gibt nicht auf, Foto: Volkswagen Motorsport
Jari-Matti Latvala gibt nicht auf, Foto: Volkswagen Motorsport

Kampfansage in Richtung Ogier

Ungeachtet seiner Enttäuschung, erneut nur der erste Verfolger des Weltmeisters zu sein, gab es die Gratulation an den Teamkollegen - mit einer kleinen Vorwarnung. "Seb hat einen guten Job erledigt und eine großartige Saison gehabt. Er ist ein sehr starker Fahrer und es gibt ein paar Dinge, die ich noch verbessern muss. Aber ich werde nächstes Jahr da sein und um die WM kämpfen - das verspreche ich."

Speziell in Rallyes wie Polen oder Portugal sieht der Vizeweltmeister noch viel Luft nach oben. Dennoch gibt es aus der aktuellen Saison auch Positives mitzunehmen. "Insgesamt war das meine beste Saison, denn ich habe zuvor noch nie vier Rallyes gewonnen und hatte wirklich eine Chance auf den Titel", resümierte er.