Citroen kann in Spanien auf eine beindruckende Erfolgsgeschichte zurückblicken: 1999 gelang der erste Rallye-Sieg der Marke durch Philippe Bugalski, von 2005-2013 gewann Sebastian Loeb die Rallye achtmal in Folge. Dieses Jahr setzt Citroen seine Hoffnungen in Kris Meeke, auch wenn ein Sieg angesichts der VW-Dominanz utopisch erscheint. Meeke gehört aber mit zu den Entdeckung der Saison und zeigte zuletzt mit Podiumsplätzen in Argentinien, Finnland und Frankreich, dass er auf jeden Untergrund zurechtkommt. "Ich fühle mich immer stärker", kommentierte der 35-Jährige seine aktuellen Leistungen.

Eine Herausforderung für Team und Fahrer

Die Erfolge auf unterschiedlichem Terrain könnten dem Nordiren in Spanien entgegen kommen. Bei der Rallye erwartet die Fahrer eine Mischung aus Schotter und Asphalt. Der erste Tag wird zunächst nur auf Schotter ausgetragen, die letzten beiden Tage auf Asphalt. "Das ist eine spezielle Herausforderung", weiß Citroen-Chef Yves Matton. "Die Schwierigkeit liegt im Umbau und Veränderung des Set up am Auto nach dem ersten Tag. Da kommt viel Arbeit auf die Crew zu, aber auch unsere Fahrer müssen sich den wechselnden Verhältnissen anpassen", erklärte Matton weiter.

"Acht Mechaniker müssen in 75 Minuten alles tauschen, nur die Karosserie und der Motor bleiben. Einige Tage vor der Rallye haben wir das geübt, damit jeder weiß, was er zu tun hat", fügte Citroens Chefingenieur Didier Clément hinzu.

Weitere Podiumsplatzierung? Meeke möchte seinen Aufwärtstrend bestätigen, Foto: Sutton
Weitere Podiumsplatzierung? Meeke möchte seinen Aufwärtstrend bestätigen, Foto: Sutton

Meeke mit starker zweiter Saisonhälfte

Citroen setzt in Spanien auf seine gewohnte Fahrerpaarung Kris Meeke und Mads Ostberg. Besonders Meeke überzeugte in der zweiten Saisonhälfte mit guten Resultaten. "Die Erfahrung, die ich zu Beginn der Saison gemacht habe, scheint sich nun auszuzahlen. Anders als in der Vergangenheit, kann ich nun meinen Speed abrufen, ohne zu viel Risiko einzugehen", beschrieb der Nordire seine Entwicklung.

Mit den unterschiedlichen Verhältnissen in Spanien hat er weniger Erfahrungen: "Die Asphaltabschnitte kenne ich, aber die Schotterprüfungen muss ich in den Griff bekommen. An der Spitze geht es eng zu und wir müssen näher an die ersten Plätze heranrücken."

Teamkollege Mads Östberg hat seine Stärken eher auf Schotter. Der Norweger zeigte sich aber zuletzt au hverbessert auf Asphalt und mit dem ersten Tag auf seinem bevorzugten Untergrund ist auch für Östberg ein gutes Resultat möglich. "Wir haben viel gelernt in Deutschland und Frankreich. Nun liegt es an uns, diese Fortschritte umzusetzen", berichtete Östberg. "Ich mag besonders die Schotterprüfungen hier und hoffe nach dem ersten Tag unter den besten Drei zu liegen. Anschließend muss ich mich so schnell wie möglich auf Asphalt zurechtfinden. Ein Schlüssel werden die Reifen sein, sie müssen gut laufen und dürfen nicht überhitzen. Wenn alles nach Plan läuft, sollten wir hier gute Resultate erzielen", gab sich Ostberg optimistisch.

Khalid Al Quassimi zurück im Citroen

In Spanien ist Citroen wieder mit drei Autos unterwegs. Wie in Schweden, Portugal und Italian steuert Khalid Al Quassimi den dritten DS3 WRC. Der Rennfahrer aus Abu Dhabi kämpft augenblicklich in der Rallye-Meisterschaft des Mittleren Ostens mit Nasser Al Attiya um seinen zweiten Titel. Für sein Comeback für Citroen in Spanien hat er gemischte Erwartungen. "Der erste Tag mit Schotter gehört nicht zu meinen Favoriten. Dagegen mag ich die Asphaltprüfungen sehr."