Sebastien Ogier hat zum zweiten Mal in Folge die Rallye Australien gewonnen. Der Volkswagen-Pilot lag im Ziel 6,8 Sekunden vor seinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala. Andreas Mikkelsen machte im dritten Volkswagen den ersten Dreifachsieg für die Mannschaft perfekt. Mit diesem Ergebnis sicherte sich Volkswagen im zweiten Jahr hintereinander den Herstellertitel.

Volkswagen dominiert

Ogier startete mit dem klaren Nachteil in die Rallye, an Tag eins jede Prüfung eröffnen zu müssen. Dennoch lag der Weltmeister am Freitagabend in Führung. Lediglich am Samstag gab der Franzose den Platz an der Sonne für wenige Prüfungen ab, holte ihn sich aber bis zum Abend wieder zurück. Am Sonntag verwaltete Ogier seinen Vorsprung und erreichte schließlich seinen zweiten Sieg in Australien. Insgesamt gewann der Weltmeister zehn von 20 Prüfungen. "Es gibt keinen besseren Weg, als so nach der Rallye Deutschland zurückzukommen", strahlte Ogier. "Es war so enttäuschend, dem Team zuhause so wenig zu bieten, daher ist es ein großartiges Resultat, hier einen Dreifachsieg einzufahren."

Volkswagen holt in Australien den ersten Dreifacherfolg, Foto: Volkswagen Motorsport
Volkswagen holt in Australien den ersten Dreifacherfolg, Foto: Volkswagen Motorsport

Mit diesem Erfolg baute Ogier seinen WM-Vorsprung auf 50 Punkte gegenüber Teamkollege Latvala aus. Der Finne sicherte sich mit insgesamt sieben WP-Bestzeiten den zweiten Rang und holte die drei Punkte in der Power Stage. Am Samstag hatte der VW-Pilot die Führung zwischenzeitlich übernommen, durch die falsche Reifenwahl am Nachmittag die Spitzenposition aber wieder eingebüßt. "Es war ein großartiger Kampf, den ich sehr genossen habe, aber ich bin immer noch verärgert wegen der falschen Reifenwahl, denn damit habe ich die Rallye verloren", sagte Latvala.

Mit insgesamt 17 WP-Bestzeiten ließ VW keinen Zweifel an der Verteidigung des Herstellertitels. Diesen Erfolg machte Andreas Mikkelsen mit Rang drei perfekt. Der Norweger sorgte für das erste Dreifach-Podest des deutschen Herstellers in der WRC. "Wir haben Druck gemacht, ohne dabei Risiken einzugehen", erklärte der Norweger. "Ich bin sehr glücklich für das Team, dass es seinen ersten Dreifacherfolg erreicht hat."

Meeke im Pech

Citroen-Pilot Kris Meeke sicherte sich den vierten Rang. Er war der einzige Pilot, der neben Volkswagen drei Bestzeiten einfahren konnte. Zu Beginn der Rallye lag der Nordire sogar in Führung, musste sich den starken VW aber schließlich geschlagen geben. Ein Duell mit Mikkelsen um den dritten Rang wurde am Samstag durch eine Strafe zunichtegemacht. Der Citroen-Pilot hatte eine Kurve zu stark geschnitten und wurde auf Rang fünf zurückversetzt. Diesen Platz holte er sich gegen den letztlich Fünftplatzierten Mikko Hirvonen am Sonntag zwar zurück, der Angriff auf die Top-3 war aber nicht mehr möglich. "Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass das meine bisher stärkste Leistung war", freute sich Meeke dennoch. "Ich fühle, dass ich wirklich näher an die anderen Fahrer herankomme."

Deutschland-Sieger Thierry Neuville kam nicht über Rang sieben hinaus, Foto: Sutton
Deutschland-Sieger Thierry Neuville kam nicht über Rang sieben hinaus, Foto: Sutton

Hinter Hirvonen im Ford Fiesta RS WRC sortierten sich Hayden Paddon und Thierry Neuville auf den Rängen sechs und sieben ein. Die beiden Hyundai-Piloten profitierten von Ausfall von Mads Östberg. Der Citroen-Pilot lag auf dem sechsten Rang, bevor er auf WP19 durch eine beschädigte Hinterradaufhängung mehr als elf Minuten verlor. "Ich habe nichts berührt und weiß nicht, was passiert ist. Meine unglaubliche Pechsträhne will nicht enden. Das ist unwirklich, absolut unwirklich", ärgerte sich der Norweger, der die Power Stage nicht mehr bestreiten konnte.

Die Top-10 wurden von den Ford-Piloten Elfyn Evans und Robert Kubica sowie Chris Atkinson im dritten Hyundai komplettiert.