Das Fahrerkarussell in der WRC hat in den letzten Wochen an Schwung aufgenommen. Die Cockpits bei Citroen, M-Sport und Hyundai - bei Volkswagen soll es keine Veränderungen geben - sind heiß begehrt. Als Schlüsselfigur nannte Hyundai-Teammanager Alain Penasse den aktuellen WM-Zweiten, Thierry Neuville. Der Belgier steht bei Hyundai wohl ganz oben auf der Liste. Da er sich derzeit darauf konzentriert, Platz zwei in der Meisterschaft abzusichern, wird es wohl noch etwas dauern, ehe er sich zu seiner Zukunft äußert. Was er bereits verraten hat, ist, dass er zwei Optionen hat und auf einen langfristigen Vertrag und Nummer-1-Status schielt.

Weitere Kandidaten für WRC-Rückkehrer Hyundai wären unter anderem die drei Testpiloten Juho Hänninen, Bryan Bouffier und Chris Atkinson. Auch Petter Solberg, der für 2013 kein Cockpit ergattern konnte und im europäischen Rallycross an den Start ging, wird für einen Platz bei den Koreanern gehandelt.

Auch bei Citroen sind die Cockpits noch nicht vergeben. Citroen-Teamchef Yves Matton, der sich zunächst sehr bedeckt hielt, was die Fahrerfrage angeht, nannte nun die fünf Piloten, die für Citroen in Frage kommen. "Es wurden noch keine Verträge unterschrieben, aber ich kann sagen, dass wir eine Bewerberliste von fünf Fahrern haben: Mads Östberg, Kris Meeke und Robert Kubica, ebenso wie Dani [Sordo] und Mikko [Hirvonen]", sagte er gegenüber der offiziellen Webseite der WRC.

Nicht auf der Liste der Kandidaten steht Neuville, womit als seine zwei Optionen nur Hyundai und M-Sport übrig bleiben. Matton erklärte, er habe über eine Rückkehr verhandelt, diese Verhandlungen seien jedoch beendet. Neuville hatte Citroen zur Saison 2013 in Richtung M-Sport verlassen, da ihm die Franzosen wohl kein volles Programm hätten bieten können. Citroen sieht sich nun bewusst nach Fahrern um, die noch nicht allzu viel Erfahrung in der WRC haben und keinen Sieg vorweisen können, und wollen damit neue Talente fördern.

Wenigstens einen Fahrer will Matton vor der Rallye Großbritannien bekannt geben. "Ich glaube nicht, dass ich bis zum Ende dieser Rallye die Antwort über beide Fahrer haben werde", meinte er. Kubica etwa wird beim Saisonabschluss erstmals in einem Citroen DS3 WRC an einer Rallye teilnehmen. Gut möglich, dass Matton abwartet, wie sich der Pole schlägt, ehe er sich bezüglich des zweiten Piloten für 2014 festlegt. Ob Meeke in Wales eine Chance erhält, nach seinem Speed auch konstantes, fehlerfreies Fahren unter Beweis zu stellen, steht noch nicht fest.

Wilson plant volles Programm für Evans

Auch bei M-Sport laufen Gespräche für die kommende Saison. Teamchef Matthew Wilson plant für Elfyn Evans ein volles Programm, wobei der Waliser mal in der WRC2, mal in der WRC zum Einsatz kommen soll. "Es ist wirklich noch zu früh, ihn direkt in ein WRC-Auto zu setzen. Er hat auf Sardinien gute Arbeit geleistet, als er Nasser Al-Attiyah in letzter Minute in einem WRC-Boliden ersetzt hat und Sechster wurde. Und er hat dieses Jahr im Ford Fiesta R5 einen guten Job gemacht", betonte Wilson.

"Aber Elfyn ist an einem Punkt in seiner Karriere, an dem ich gerne versuchen würde, einen Weg zu finden, wie er nächstes Jahr bei allen Events fahren kann, vielleicht in einer Kombination aus der WRC2 und einigen Auftritten in einem WRC-Auto. Das ist mein Ziel für ihn, aber ich weiß nicht, ob wir das in Bezug auf das Budget hinbekommen oder nicht", fügte er hinzu.