Robert Kubica ist der aufsteigende Stern in der Rallye-WM. Seit Portugal sitzt der Pole im Citroen DS3 RRC, der speziell auf seine körperlichen Einschränkungen eingerichtet ist. Aktuell führt er die Gesamtwertung der WRC2 mit acht Punkten Vorsprung auf Abdulaziz Al Kuwari an und könnte in seiner Premierensaison im professionellen Rallye-Sport bereits in Spanien den Sack zumachen und Weltmeister werden.

Auf Dauer kann die WRC2 aber nicht das Ziel des ehemaligen Formel-1-Piloten sein. "Ich bin nur am Weitermachen interessiert, wenn ich eine gute Möglichkeit bekomme", machte Kubica unmissverständlich deutlich. Im Moment finanziert sich der Pole das Abenteuer Rallye-WM aus eigenem Geldbeutel und bekommt Unterstützung von seinem Sponsor Lotos. In den kommenden Wochen hat Kubica Gespräche angekündigt. Bis jetzt zerbricht er sich noch nicht den Kopf über die Zukunft. Klar ist aber auch: Rallye nicht um jeden Preis. "Wenn es im Rallye-Bereich keine gute Option gibt, kehre ich vielleicht auf die Rundstrecke zurück."

Citroen und M-Sport interessiert

Vor seinem ersten Einsatz in der WRC2 hatte Kubica gerade einmal rund 400 Testkilometer auf Schotter absolviert - und landete gleich auf Rang drei. Aber so kann es nicht weitergehen, denn oftmals muss Kubica erst während einer Rallye an seinem Aufschrieb feilen, da ihm die Erfahrung fehlt. "Wenn ich weiterhin Rallye fahre, brauche ich ein Programm mit guten Rallyes und einer Menge Tests, um mich verbessern und entwickeln zu können."

Die naheliegendste Option wäre ein Verbleib bei Citroen. Das Team baute ihm bereits für die WRC2 ein Auto, das seinen Ansprüchen entsprach und könnte in der WRC auf diesen Erfahrungen aufbauen. Doch Kubica steht auch in Gesprächen mit M-Sport. Teamchef Malcom Wilson wollte aber noch nichts von richtungsweisenden Unterhaltungen wissen, denn er spreche auch mit vielen Fahrern. "Es gibt alle Arten von Möglichkeiten, wie wir ihn integrieren könnten. Es besteht kein Zweifel, dass er den Speed hat und ich denke, es steckt wahrscheinlich noch mehr drin", erklärte Wilson.

Kubica selbst zeigte sich vor einigen Wochen auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.comaber skeptisch bezüglich seiner Siegchancen in einem Top-Auto. "Wenn ich in einem WRC fahren würde, würde ich die Prüfungen nicht gewinnen. Wahrscheinlich wäre ich weit abgeschlagen", stapelte der Pole tief.