Der Abschied von Petter Solberg aus der WRC war nicht gerade freiwillig. Der Norweger wollte für ein Cockpit nicht bezahlen und stand damit vor verschlossenen Türen. Einen Ausweg suchte der Weltmeister von 2003 in der europäischen Rallycross-Meisterschaft. Doch auch wenn er sich dort wohl zu fühlen scheint, kann er die WRC nicht einfach abhaken. Daher soll er bei der Rallye Finnland Anfang August angeblich nicht nur als Zuschauer auftreten, sondern auch Gespräche über ein mögliches Comeback führen.

"Ich habe immer gesagt, dass ich zurückkommen will und noch einmal die Chance bekommen möchte, um den Titel zu kämpfen", erklärte er gegenüber Motorsport News. "Das heißt, ich muss alle Rallyes bestreiten", schloss er einen Teilzeiteinsatz von vorneherein aus. "Ich weiß, dass ich noch immer den Speed habe und es ist frustrierend, am Streckenrand zu sitzen und nur zuschauen zu können." Er liebe den Rallyesport nach wie vor und könne der Weltmeisterschaft immer noch viel bieten. "Ich musste aufhören, bevor ich aufhören wollte."

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint: Petter Solberg mag Rallyefahren nicht nur, er hat es im Blut. Immer wieder hat er nach seinem Abschied aus der WRC betont, dass er 2013 nicht an den Start gehen wird. Winkt also 2014 die Rückkehr? Obwohl bei Citroen Sebastien Loeb endgültig seinen Hut nimmt und weder Dani Sordo noch Mikko Hirvonen wirklich überzeugen, scheint eine Rückkehr nach Frankreich nicht wahrscheinlich. Bei Ford ein ähnliches Bild. Mit drei jungen Wilden startete man in die Saison, doch nur Thierry Neuville überzeugt wirklich. Mit Solbergs Erfahrung könnte er eine gute Stütze bei der Entwicklung des R5 sein, bleibt aber das alte Problem: Teamchef Malcolm Wilson braucht Geld nach dem werksseitigen Ausstieg von Ford - viel Geld. Geld, das Solberg nicht liefern kann. Was bietet sich also mehr an, als 2014 bei Hyundai anzuheuern? An finanziellen Mitteln mangelt es dem Neueinsteiger sicher nicht, an Erfahrung in der WRC hingegen deutlich. Solberg könnte seine Karriere bei Hyundai ausklingen lassen, den i20 weiterentwickeln, zum Abschuss noch die ein oder andere Rallye gewinnen und den Weg für einen neuen jungen Star im Team ebnen...vielleicht sogar den eines Landsmannes. (Marion Rott)