"Frag mich das bitte nicht", lacht Sebastien Ogier, als Thierry Neuville sich nach seiner Zufriedenheit mit der Handbremse erkundigt. Ein kleiner Scherz, nachdem der WM-Führende die Zuverlässigkeit seines Polo R WRC angesprochen hatte, der aber einen ernsten Hintergrund hat. Während in Griechenland an allen Wagen hydraulische Handbremsen benutzt wurden, setzt VW nun bei Ogier und Jari-Matti Latvala erneut auf die pneumatische Variante. "Wir hatten mit dem hydraulischen System in der Hitze in Griechenland einige Probleme", erklärte Latvala nach dem Qualifying.

Immer wieder war der schnelle Polo durch seine Macken an der Handbremse aufgefallen, die Ogier in Argentinien sogar den Sieg gegen Sebastien Loeb kosteten. Nun hofft Ogier, dass nach seinem enttäuschenden zehnten Rang in Griechenland - der defekten Benzinzufuhr geschuldet - alle Probleme aussortiert sind. "Solche Schwierigkeiten können auftreten, wenn man mit einem so jungen und neuen Team unterwegs ist", erklärte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

Auf Sardinien sollten sie aber nicht auftreten, denn das Ziel ist klar: Der Sieg muss her. Mit der dritten Position im Qualifying sieht sich der Franzose dafür gut aufgestellt. Dass es nicht zur Bestzeit reichte, macht er an seiner ersten Position auf der Strecke fest, die er als WM-Führender bei jedem Qualifying innehat. "Wir sind zwar nicht zum ersten Mal dort gefahren, aber es verbessert sich dennoch ständig, daher bin ich überzeugt, dass wir gute Arbeit geleistet haben", so der VW-Mann.

Latvala muss nicht bremsen

Seit der Rallye Griechenland gibt es in der Gesamtwertung einen neuen Zweiten: Jari-Matti Latvala. Der Finne hat zwar einen Respektabstand, kommt mit dem Polo aber immer besser zurecht - nicht verwunderlich für Ogier. "Ich habe immer gesagt, dass Jari-Matti kommen wird und ein Rivale ist, schließlich fahren wir im gleichen Auto", erklärte der WM-Führende bei Motorsport-Magazin.com. Daher gilt bei VW immer noch die alte Regel: solange ein Fahrer rechnerisch noch Chancen hat, muss er auch nicht für den Teamkollegen bremsen.