Thierry Neuville gelang bei der Rallye Griechenland das zweite Podiumsergebnis nach Mexiko. Der oftmals fehleranfällige Belgier setzte dabei auf eine konservative Strategie und rutschte dadurch nie tiefer als auf Rang vier ab. Im Ziel lag er etwas mehr als zwei Minuten hinter Sieger Jari-Matti Latvala und 24,1 Sekunden hinter Dani Sordo. "Wir haben dieses Wochenende gezeigt, dass das Auto und auch wir sehr konkurrenzfähig sind. Wir haben dieses Wochenende gute Arbeit geleistet - die Strategie hat sich ausgezahlt und wir haben unser zweites Podium in diesem Jahr erreicht", klopfte er sich selbst auf die Schulter.

Er und Beifahrer Nicolas Gilsoul hätten bewiesen, dass sie sowohl klug als auch schnell sein können, was in Griechenland sehr wichtig sei. Nichtsdestotrotz sei es für ihn nicht einfach gewesen. "Ich bin gerade einmal 24 und manchmal ist es sehr hart, zu sehen, wie die anderen wirklich schnelle Zeiten setzen und mir dann zu sagen, dass ich mich zurückhalten muss", erläuterte Neuville. "Aber es funktioniert und wir verbessern uns immer wieder." Er hoffe nun, dass sie ihre Performance fortsetzen und sich weiter verbessern können.

Al-Attiyah zum dritten Mal in den Top-5

M-Sport-Kollege Nasser Al-Attiyah kam zum dritten Mal in Folge auf Rang fünf ins Ziel. Auch wenn der vierte Platz greifbar war, erlebt der Katari seinen besten Start in eine WRC-Saison. "Das war eine weitere fantastische Rallye für uns. Ok, es war schade, dass wir den vierten Platz nicht erreicht haben, aber Andreas [Mikkelsen] ist am Sonntag sehr gut gefahren und es war uns wichtiger, das Event zu beenden und ein weiteres Top-5-Ergebnis einzufahren", erklärte Al-Attiyah. "Wir haben dieses Jahr drei Rallyes bestritten und sind immer in den Top-5 angekommen, was eine sehr gute Leistung für uns ist."

Für Mads Östberg lief dagegen alles schief. Bereits am ersten Tag touchierte er eine Betonstufe und fiel weit zurück. Nachdem er sich zurückgekämpft hatte, wollte er auf der Power Stage ein paar Zusatzpunkte sammeln, doch ein Reifenschaden verhinderte dies. "Es war ein sehr schwieriges Wochenende für uns", gestand er. "Alles ist nicht zu unseren Gunsten verlaufen und es war wirklich frustrierend. Als alles gut lief, sind wir nach und nach immer schneller gefahren und haben einen guten Speed an den Tag gelegt, aber wir haben definitiv nicht das Ergebnis erreicht, das ich mir erhofft hatte." Immerhin wisse er nun für die Rallye Italien, dass er den Speed hat, um zu kämpfen. "In der Vergangenheit lief es dort gut für uns, daher hoffe ich, dass unsere Pechsträhne dort endlich ein Ende hat."

Evgeny Novikov konnte mit der Führung nach Tag 1 und vier Prüfungssiegen zwar aufzeigen, in einem starken Ergebnis schlug sich das jedoch nicht nieder. Nach einer unsanften Berührung mit einem Stein brach das hintere rechte Rad sowie die Bremsscheibe und die Aufhängung. In der Power Stage sammelte er zwar mit der zweitschnellsten Zeit Bonuspunkte, er konnte jedoch insgesamt nur mit vier Zählern aus Griechenland abreisen.

"Insgesamt haben wir hier eine gute Pace an den Tag gelegt, aber mit dem Vorfall am zweiten Tag haben wir jede Chance auf ein gutes Ergebnis eingebüßt", fasste der Russe zusammen. "Alles lief wie geschmiert und ich fühlte mich im Auto gut, hatte einen wirklich guten Rhythmus. Wir konnten gute Zeiten setzen, ohne bis ans Limit pushen zu müssen - das können wir als positiven Punkt mitnehmen." Natürlich sei Platz neun nicht das Ergebnis, das er wollte, auch wenn er und Beifahrerin Ilka Minor an diesem Wochenende viel bewiesen hätten. "Wir haben gezeigt, dass wir die Pace haben, um an der Spitze des Feldes zu kämpfen und ich hoffe, dass wir uns in Sardinien weiter so verbessern können."