Jari-Matti Latvala erfüllt in Griechenland genau die Vorgaben von Volkswagen. Nachdem Sebastien Ogier am ersten Tag aufgeben musste, kämpft der Finne um den Sieg bei der Akropolis. Vier Prüfungen des Samstags sind erledigt und Latvala liegt mit 18,7 Sekunden Vorsprung vor Dani Sordo an der Spitze. Neu auf dem Podest angekommen ist Thierry Neuville.

Der Ford-Pilot profitierte vom Drama seines Teamkollegen Evgeny Novikov. Am Freitagabend hatte sich der Russe mit zwei Bestzeiten deutlich an die Spitze der Rallye gesetzt, nach zwei Prüfungen der zweiten Etappe waren alle Träume aber schon wieder geplatzt. Er erlitt einen schweren Reifenschaden, der sich auf die Bremsen und die Radaufhängung seines Ford Fiesta auswirkte. Damit war der Russe mit zwei gebrochenen Radaufhängungs-Armen rechts vorne und kaputten rechten Hinterbremsen unterwegs, verlor 4:34 Minuten und rutschte auf den elften Rang ab. "Wir haben uns diese Beschädigungen eine Prüfung zuvor eingefangen, als wir den Reifenplatten hatten. Nun geht es darum, vorsichtig zu fahren und es in den Service zu schaffen", erklärte Novikov.

Des einen Freud, des anderen Leid. Durch die großen Probleme rutschte Latvala zum ersten Mal als VW-Pilot in die Führung und untermauerte diese mit drei Bestzeiten am Vormittag. "Ich bin jetzt so glücklich. Zwar ist noch nicht alles perfekt, aber wir liegen in Führung", strahlte der Finne. Die letzte Bestzeit des Vormittags sicherte sich allerdings sein Verfolger Dani Sordo im Citroen. "Diese Stage war komplett neu für mich, aber es war wirklich schön. Es war schnell und ich habe es einfach genossen", erklärte der Spanier, der die Chance auf seinen ersten WRC-Sieg wittert.

Probleme für Östberg

Die Chance auf ein sehr gutes Ergebnis hat Nasser Al-Attiyah, der in seinem Ford auf Rang vier liegt und den weitwunden Andreas Mikkelsen überholen konnte. "Wir versuchten, die Bremsen zu reparieren, denn sie waren nicht mehr vorhanden", stöhnte der Norweger, der auf der letzten Rille mit seinem VW Polo den Service erreichte.

Mads Östberg wird förmlich vom Pech verfolgt, Foto: Sutton
Mads Östberg wird förmlich vom Pech verfolgt, Foto: Sutton

Reparieren ist auch das Stichwort für Mads Östberg. Mittlerweile wieder auf Rang sieben angekommen, hat er Markenkollege Martin Prokop 34.7 Sekunden vor sich. Sein Fiesta macht eine Aufholjagd allerdings nicht einfach, denn durch die felsigen Straßen wurde sein Spurstangenhebel in Mittleidenschaft gezogen. "Er wurde locker und schraubte sich selbst heraus", schilderte Östberg, der von keinem guten Geräusch sprach, die Probleme aber selbst beheben konnte. Von hinten droht zunächst keine Gefahr, denn Mikko Hirvonen und Khalid Al-Qassimi liegen knappe 1,5 respektive 2 Sekunden hinter dem Norweger auf den Rängen acht und neun.

Ogier beißt sich vor

Zeit aufholen war die Devise, im Moment verliert der WM-Führende Sebastien Ogier in seinem VW allerdings eher. "Es ist so viel loser Schotter auf der Strecke, da ist es schwierig, schnell zu fahren", schilderte der Franzose, der durch seinen Ausfall am Freitag nun als Erster auf die staubigen Strecken muss. Zwar konnte sich Ogier bereits wieder auf Rang 15 nach vorne arbeiten, auf die Spitze fehlen aber knappe 10,5 Minuten.

Kubica stabil vorne

Weiterhin auf Rang zehn und immer noch Führender in der WRC2 ist Robert Kubica. Mit konstanten Zeiten rund um den elften Rang festigte der Citroen-Pilot seine Position und liegt mittlerweile mehr als 1,5 Minuten vor seinem ersten Verfolger der WRC2.

Zwischenergebnis zweite Etappe:

1. Jari-Matti Latvala, Volkswagen 1:42:15.5
2. Dani Sordo, Citroen +18.7
3. Thierry Neuville, Ford +1:10.8
4. Nasser Al-Attiyah, Ford +2:54.4
5. Andreas Mikkelsen, Volkwagen +3:15.7
6. Martin Prokop, Ford +4:13.9
7. Mads Östberg, Ford +4:48.6
8. Mikko Hirvonen, Citroen +6:29.9
9. Khalid Al-Qassimi, Citroen +6:49.8
10. Robert Kubica, Citroen +7:26.3