Glaubst du, ihr konntet die technischen Probleme aus Argentinien aussortieren?
Sebastien Ogier: Ich hoffe es. Das Team arbeitet nun seit einigen Monaten daran und für Griechenland sollte alles funktionieren. Wir haben ein neues System, das wir an Andreas Mikkelsens Auto testeten. Hoffentlich passt alles.

Wird Griechenland die bisher schwierigste Aufgabe für den Polo werden?
Sebastien Ogier: Griechenland ist eine sehr harte Rallye. Der Untergrund ist sehr rau und die Temperaturen heiß. Aber letztes Jahr war es im Skoda Fabia nicht so schlecht, daher hoffe ich, dass alles klappen wird. Aber auch in diesem Jahr hatten wir schon schwierige Events - zum Beispiel Portugal. Diese Rallye war härter als alles zuvor. Argentinien verlief auch nicht schlecht für uns, obwohl wir nicht den Sieg holten.

Viele Leute glauben nach deinem guten Start, dass dir der Titel ohnehin nicht mehr zu nehmen ist. Ein gutes Gefühl oder eher zusätzlicher Druck?
Sebastien Ogier: Es setzt mich nicht wirklich unter Druck, da ich nichts darauf gebe, was die Leute sagen. Ich konzentriere mich einfach auf meine Saison und meine Aufgaben. Alles in allem denke ich, dass es besser ist, in meiner Position zu sein, als einer der Jäger zu sein. Es bereitet mir zwar keinen zusätzlichen Druck, gleichzeitig weiß ich, dass wir uns noch nicht entspannen können. Obwohl ich mir sogar zwei Ausfälle leisten könnte, kann sich das Blatt schnell wenden. Wenn ich einen Fehler mache und ein anderes Mal das Auto nicht richtig funktioniert, ist es wieder ausgeglichen.

Wer wird am Ende dein härtester Gegner sein?
Sebastien Ogier: Am Ende des Jahres ist immer Mikko Hirvonen nah dran, denn er ist sehr konstant. Das ist auch in dieser Saison der Fall. Er war bisher zwar nicht der Schnellste, aber er ist immer dabei. Ich bin sicher, dass er in der Gesamtabrechnung nicht so weit weg sein wird. In Sachen Speed verbessert sich Mads Östberg deutlich. Er war in den letzten Rallyes immer schnell, hatte aber ein bisschen Pech und machte ein paar Fehler, wodurch er in der WM recht weit hinten ist. Natürlich wird auch mein Teamkollege Jari-Matti Latvala schnell sein. Er fühlt sich nun langsam richtig sicher mit dem Polo und ich bin überzeugt, dass er noch ein Wörtchen um die Top-Platzierungen mitsprechen wird.

Sebastien Ogier konzentriert sich auf sich, Foto: Sutton
Sebastien Ogier konzentriert sich auf sich, Foto: Sutton

Sebastien Loeb startet immer noch bei einigen Rallyes. Ist es immer noch ein besonderer Kampf und besonders schmerzhaft, gegen ihn zu verlieren?
Sebastien Ogier: Es ist schwierig, es zu nichts Besonderem zu machen, denn die Medien fragen mich alle zu diesem Thema aus und machen es zu etwas Großem. Wir hatten bei Citroen unsere Spannungen, aber wir haben das besprochen und kommen miteinander klar - wir sind aber sicher nicht die besten Freunde. Obwohl er die Weltmeisterschaft in diesem Jahr nicht vollständig bestreitet, haben wir immer ein Auge auf ihn. Aber letztlich konzentriere ich mich auf die Weltmeisterschaft und verliere dieses Ziel nie aus den Augen. In Argentinien verlor ich zwar den Sieg gegen ihn, aber die Rallye fing sehr gut an. Ich machte nicht mehr Druck als zuvor in Portugal. Am Ende lag es vor allem an den technischen Problemen und der geringeren Erfahrung des Teams. Letztlich war das Problem mit der Handbremse einfach da, aber es hätte auch schlimmer laufen können, schließlich hätte die Rallye auch ganz vorbei sein können. Sicherlich war es am Ende enttäuschend, den Sieg verloren zu haben, da der Speed dazu vorhanden war, aber wir sind angekommen.