Nachdem bereits Mads Östberg am Freitag einen spektakulären Abflug hingelegt hatte, wurde am Samstag auch Thierry Neuville bei der Rallye Portugal aller Siegeschancen beraubt. Der Belgier begann den Tag mit nur einer halben Minute Rückstand auf die Spitze, traf aber bereits auf der ersten Sonderprüfung mit dem rechten Vorderrad seines Ford Fiesta einen Baum, was seiner Aufholjagd ein abruptes Ende setzte. Neuville geht am Sonntag nun unter Rallye-2-Status an den Start.

"Es war eine enge Rechtskurve nach sieben oder acht Kilometern", schilderte der Belgier das Malheur. "Ich spürte, dass wir von der Ideallinie abkamen und versuchte, den Wagen abzubremsen, aber wir waren zu schnell und trafen mit dem rechten Vorderrad einen Baum. Ich versuchte, ihm auszuweichen, aber wir rutschten zu stark und konnten nichts machen."

Östberg gibt Gas

Östberg zeigte sich am Samstag wieder in guter Form und arbeitete sich vom 56. Rang bis auf Position zwölf nach vorne. Obwohl der Norweger als Erster auf die Piste gehen musste, konnte er eine Reihe von Top-4-Zeiten setzen und war dementsprechend zufrieden. "Es ist natürlich immer schwierig, als Erster auf die Strecke zu gehen, aber so ist es eben im Moment", meinte er. "Ich bin mit unserer Performance zufrieden und auch wenn es schwierig ist, wenn man so weit zurückliegt, hatten wir, glaube ich, eine wirkliche gute Pace."

Mit knapp viereinhalb Minuten Rückstand auf Spitzenreiter Sebastien Ogier liegt Evgeny Novikov als bester M-Sport-Pilot an der vierten Stelle des Zwischenklassements. "Der vierte Platz ist eine gute Position, damit muss ich zufrieden sein", erklärte der Russe. "Aber um ehrlich zu sein, machen mich die Zeiten nicht glücklich. Ich pushe am Maximum, aber irgendetwas funktioniert bei uns an diesem Wochenende nicht." Daher könne er gegen die Konkurrenz an der Spitze nur wenig ausrichten, da die Abstände einfach zu groß seien, merkte Novikov etwas verärgert an, hielt jedoch fest: "Aber wer weiß, was passiert, sollten wir diesen Rhythmus beibehalten können."

Mit Nasser Al-Attiyah und Dennis Kuipers verfügt M-Sport über zwei weitere Piloten, die unter den Top-10 rangieren. "Heute war ein guter Tag für uns", sagte der auf Platz fünf liegende Katari. "Alles läuft gut und ich habe das Gefühl, dass wir uns mit jeder neuen Etappe steigern." Kuipers liegt bei seiner WRC-Rückkehr als Siebter auf Punktekurs und hatte daher wenig Grund zu klagen. "Heute lief es sehr ordentlich und ich habe ein gutes Gefühl im Auto", sagte der Niederländer. "Die Prüfungen sind zwar hart, aber es ist uns gelungen, uns aus den Schwierigkeiten herauszuhalten und ich konnte den Tag wirklich genießen. Wir befinden uns nun in einer guten Position und ich hoffe, wir können so weitermachen und das Ergebnis nach Hause fahren - es wäre ein tolles Resultat für uns."