Was kaum einer zu träumen wagte, was niemand vorher wirklich dachte, es ist Wirklichkeit: Sebastien Ogier hat nach Schweden auch in Mexiko den Sieg für Volkswagen geholt. In einer Manier, wie das zuvor nur von seinem Landsmann Sebastien Loeb gesehen ward. Mit 16 von 23 möglichen Bestzeiten, was einer Quote von knapp 70 Prozent entspricht. "Was für ein fantastisches Gefühl. Der Polo war in jeder Minute der Rallye Mexiko perfekt", strahlte Ogier. Am Ende lag er 3:28,9 Minuten vor seinem ersten Verfolger Mikko Hirvonen.

Volkswagen ging mit großen Vorschusslorbeeren nach Mexiko, stapelte selbst aber immer tief. Nun ist nach Schnee auch der erste Sieg auf Schotter perfekt - ein ganz besonderer für Ogier. "Er wird immer in meinem Herzen sein und heute Abend ganz sicher ausführlich gefeiert", zeigte sich Ogier bewegt, nachdem er sich im Zielbereich an ausgiebigen Gesangseinlagen versuchte.

Mit nun 74 Punkten auf dem Konto reist er als klarer Führender der WM nach Portugal. Sein nächster Verfolger - Sebastien Loeb ausgeklammert - ist Citroen-Mann Hirvonen, dem aber nach nur drei Rallyes bereits 44 Punkte auf die Spitze fehlen. "Natürlich haben wir jetzt einen großen Vorsprung in der WM. Aber es sind immer noch zehn Rallyes zu fahren", blieb der 29-Jährige mit den Füßen auf dem Boden.

Zwei die sich verstehen - Ogier und Capito, Foto: Volkswagen Motorsport
Zwei die sich verstehen - Ogier und Capito, Foto: Volkswagen Motorsport

Jost Capito war nach der Zieldurchfahrt von Ogier zwischen Ungläubigkeit, Jubel und Ergriffenheit. "Um ehrlich zu sein: Einen solchen Erfolg bei unserer allerersten Schotter-Rallye mit dem Polo R WRC hätten wir im Traum nicht erwartet", strahlte der VW-Motorsportdirektor. Wenngleich er bereits über das gesamte Wochenende die Leistung der Mannschaft vor Ort sowie den Mittwirkenden in der Fabrik immer wieder hervorhob, einer bekam spezielles Lob. "Die fahrerische Leistung von Sébastien Ogier kann man gar nicht hoch genug einschätzen: Der Ogier-Faktor hat den Ausschlag gegeben, dass wir hier von Beginn an um den Sieg gefahren sind. Hut ab."