Sebastien Ogier feierte in Schweden den ersten Sieg in der WRC seit Frankreich 2011. Damals saß der Franzose noch in einem Citroen und fuhr dem möglichen Titel entgegen. In Schweden galt der 29-Jährige zwar als Favorit, wirklich mit dem Erfolg bei der erst zweiten Rallye für Volkswagen hatte er aber nicht gerechnet. Umso schöner war der Moment, als er siegreich in den Servicepark zurückkehrte und sich feiern lassen konnte. "Alle haben sich so sehr gefreut. All die glücklichen Gesichter zu sehen - schon allein dafür hat sich die harte Arbeit in den vergangenen 13 Monaten gelohnt", erinnerte sich Ogier.

Wenngleich die Rallye nach außen perfekt schien, begann das Event gleich mit einem Dämpfer. Denn in der ersten Zuschauerprüfung verlor er das direkte Duell gegen Sebastien Loeb, nachdem er eine Schneewand berührt hatte. Auch am finalen Tag lief für den Franzosen nicht alles nach Plan. "Am Sonntag bin ich einmal in einem Schneewall hängen geblieben und habe dadurch etwas Zeit verloren", schilderte Ogier, der aber eine Erklärung für sein Missgeschick parat hatte. "Wenn dir ein Sebastien Loeb im Nacken sitzt, ist das nie besonders angenehm. Er hat extrem gepusht, ich konnte mich also nicht ausruhen."

Vielleicht auch, weil Loeb ihm richtig einheizte, war Ogier trotz der frostigen Temperaturen in Schweden nicht kalt, zumal es im Auto ohnehin kein Problem gegeben hätte. "Ich bin beim Fahren ja immer in Bewegung. Mir ist es so jedenfalls lieber, als wenn es im Cockpit zu heiß wird", erklärte der 29-Jährige auf der Volkswagen-Seite. Das wird ihm spätestens in ein paar Wochen passieren, wenn die Rallye Station in Mexiko macht.

Hier visiert Volkswagen den nächsten Sieg an, die positiven Erinnerungen für Ogier halten sich allerdings in Grenzen. Bis einschließlich WP 19 lag er 2011, damals neu im Citroen-Werksteam, an der Spitze vor Teamkollege Loeb. Immer im Bewusstsein, dass in Südamerika große Felsen am Wegesrand lauern, wollte er es etwas ruhiger angehen - und scheiterte. Kurz vor Ende der Rallye beschädigte er seinen DS3 WRC irreparabel und musste den sicher geglaubten Sieg aufgeben.