"Wenn ich insgesamt auf 2012 zurückblicke, dann muss ich sagen, dass es enttäuschend, sehr enttäuschend war", war das kurze aber aussagekräftige Fazit von Petter Solberg zur abgelaufenen Saison. Die Zielsetzung war klar: nach Jahren der 'Selbstständigkeit' war der Norweger wieder in einem Werksteam unterwegs und wollte mindestens um Rallye-Siege kämpfen - wenn nicht sogar den zweiten Titel nach 2003 feiern.

In der ersten Saisonhälfte sah es nach einem sehr erfolgreichen Jahr für Solberg aus, Foto: Sutton
In der ersten Saisonhälfte sah es nach einem sehr erfolgreichen Jahr für Solberg aus, Foto: Sutton

Im Ford-Werksteam galt er aber von Anfang an als Nummer zwei neben Jari-Matti Latvala. Zu Beginn des Jahres stellte der 38-Jährige diese Reihenfolge aber kräftig infrage, denn er war der erste Verfolger von Sebastien Loeb. In den ersten sieben Rallyes erzielte Solberg vier Podestplätze und sammelte 88 Punkte.

Dann allerdings der Bruch, denn es folgten zahlreiche Ausfälle und lediglich 36 Punkte kamen in den abschließenden Rallyes noch hinzu. Dabei sprach der Weltmeister von 2003 teilweise von großem Pech, denn an Speed mangelte es dem 44-fachen WP-Sieger des Jahres nicht. "Nachdem wir so stark begonnen hatten und eine gute erste Saisonhälfte hatten, schien über die zweite Hälfte nichts mehr zu funktionieren", zog Solberg ein ernüchterndes Fazit.

Herausragende Rallye

Ein richtiges Highlight wollte Solberg 2012 nicht gelingen. Zwar stand der Norweger bereits bei seiner ersten Rallye für M-Sport in Monte Carlo auf dem Podest und ließ vier weitere Top-3-Platzierungen folgen, doch der so sehnlich erhoffte Sieg wollte erneut nicht gelingen. Im Bereich des Möglichen war die volle Punkteausbeute allerdings mehrmals. Vor allem in Portugal, wo Solberg die Rallye anführte und bei schwierigen Bedingungen seine ganze Erfahrung in die Waagschale warf.

Bereits am zweiten Tag allerdings die große Ernüchterung, denn ein Fehler zwang ihn, den Tag zu beenden und unter Rally2 wieder zu starten - alle Siegchancen waren dahin. "Diese Rallye wurde uns auf einem Silbertablett serviert und wir warfen es weg", ging der Norweger ob diesem Fehler hart mit sich ins Gericht. Warum er seit der Rallye Wales im Jahr 2005 keinen Lauf-Erfolg mehr verbuchte, konnte der Norweger nur spekulieren. "Ich weiß es nicht, aber vielleicht habe ich einfach zu hart um den Sieg gekämpft."

Zukunft

Eine Rallye-WM ohne Solberg können sich viele Fans zwar nicht vorstellen, doch zumindest 2013 wird genau das der Fall sein. Der Norweger war nicht bereit, für sein Cockpit bei M-Sport zu zahlen und musste seine Kappe nehmen. "Ich musste nun einen Schritt weg machen und eine Veränderung vornehmen", erklärte der 38-Jährige, der aber auf keinen Fall dem Motorsport fernbleiben wird.

"Das ist mein Leben und ich bin definitiv für weitere Zeit hinter dem Steuer - und mehr Erfolg - bereit." Was genau er vorhat und ob eine mögliche Rückkehr in die WRC mit Hyundai ein Teil seiner Pläne sein könnte, wollte der Norweger noch nicht verraten. All seine Fans sollen sich aber auf eine spaßige und konkurrenzfähige Zeit einstellen.