Saisonverlauf

Für Sebastien Ogier stand fest, dass es 2012 für ihn nicht viel zu holen geben würde. Nach seiner Unterschrift bei Volkswagen fristete er das Übergangsjahr in einem Skoda Fabia S2000 und sammelte Erfahrungen und verbesserte seinen Aufschrieb. "Für uns geht es in diesem Jahr vor allem darum, Erfahrung zu sammeln und parallel den Polo zu entwickeln, um 2013 mit einem schlagkräftigen und konkurrenzfähigen Paket anzutreten", erklärte der Franzose.

Sebastien Ogier hat trotz nicht konkurrenzfähigem Material den Spaß nicht verloren, Foto: Sutton
Sebastien Ogier hat trotz nicht konkurrenzfähigem Material den Spaß nicht verloren, Foto: Sutton

Lediglich die Rallye Neuseeland fand ohne Volkswagen statt, dennoch gelangen Ogier am Ende insgesamt 41 Punkte und der zehnte WM-Rang. Dabei stand nie infrage, wer die Nummer eins im Team ist, denn sowohl Andreas Mikkelsen als auch Kevin Abbring gelang es nicht, vor Ogier ins Ziel zu kommen. Dennoch war auch der Franzose nicht fehlerfrei, so warf er gleich beim ersten Einsatz in Monte Carlo seinen Boliden weg.

Herausragende Rallye

Das beste Saisonergebnis gelang Ogier auf Sardinien. Er fuhr seinen Skoda Fabia S2000 auf den fünften Gesamtrang und erreichte damit die beste Platzierung eines SWRC-Boliden in der Geschichte der Serie. "Es ist beinahe wie ein Sieg", erklärte ein ausgepumpter, aber stolzer Ogier. Noch viel beeindruckender war allerdings die Prüfung Tergu-Osilo 1, denn der Franzose erreichte Historisches - er fuhr die erste Bestzeit in einem unterlegenen Auto und ließ damit den ersten WRC-Boliden sieben Sekunden hinter sich.

Grund war, dass aufgrund der regnerischen Bedingungen alle WRC-Boliden auf den weichen Reifen gestartet waren. "Vor dem Start zur Prüfung fiel mir auf, dass die Reifen der WRC-Autos schon stark abgenutzt waren - mir war klar, dass dies die Chance auf ein sehr gutes Ergebnis war", verriet Ogier, der mit der ersten und bisher einzigen Bestzeit eines S2000-Autos recht behalten sollte.

Zukunft

Ab der Rallye Monte Carlo 2013 beginnt für den ehemaligen Citroen-Piloten erneut das Abenteuer WRC. Volkswagen absolvierte Testfahrten auf Schotter, Eis, Schnee und Asphalt und sah sich in jedem Entwicklungsstadium auf dem richtigen Weg. Dennoch mahnte Ogier vor zu viel Optimismus was sofortigen Erfolg angeht. Zum einen sei keineswegs klar, ob der Polo ab dem ersten Lauf siegfähig sei und zum anderen müsste er sich wieder von einem S2000-Boliden auf einen WRC umstellen.

Nichtsdestotrotz ist die Marschrichtung klar, denn Ogier möchte das erreichen, woran er 2011 bei Citroen knapp scheiterte: den WM-Titel holen. "Ehrlich gesagt, werde ich nicht glücklich sein, wenn ich nicht auf dem Podest stehe", machte der Franzose keine Umschweife. "Ich bin ein Wettkämpfer und ich will mindestens um das Podest kämpfen, aber ich weiß, dass das nicht einfach sein wird."