Mit Startplätzen im hinteren Mittelfeld fühlten sich die beiden Ford-Werkspiloten für den ersten Tag der Rallye Spanien gut aufgestellt - ein Trugschluss. Jari-Matti Latvala entschied sich am Morgen für zwei harte Reifen vorne und zwei weiche hinten; die perfekte Kombination für die erste Prüfung und die frühe Führung. Im weiteren Verlauf waren die harten Reifen aber eher hinderlich.

Bereits auf der zweiten Prüfung begann es stark zu regnen und die Straßen wurden von Fahrzeug zu Fahrzeug schlammiger und schwieriger zu bewältigen. "Das war einer der schwierigsten Tage des Jahres", zeigte Latvala auf. "Ich veränderte meinen Fahrstil die ganze Zeit, denn die Bedingungen und das Griplevel änderten sich so häufig und die schlammige Sand-Oberfläche war wie Eis."

In der letzten Prüfung des Tages, die erneut von starken Regenfällen gezeichnet war, musste Latvala 12 Minuten warten, bis er dem ersten Fahrzeug endlich folgen konnte. "Es regnete so stark, dass sich die Spurrillen wieder mit Wasser gefüllt hatten als ich startete und es war einfach nur rutschig", machte der Finne keine Umschweife. In derartigen Bedingungen sei schnelleres Fahren einfach nicht möglich gewesen. Für den Rest des Wochenendes ist die Wettervorhersage zwar erneut nicht positiv, allerdings blickt Latvala der Situation ob des Asphalt-Untergrundes etwas gelassener entgegen.

Petter Solberg erkannte sofort, dass eine Reparatur nicht möglich ist, Foto: Sutton
Petter Solberg erkannte sofort, dass eine Reparatur nicht möglich ist, Foto: Sutton

Immerhin war er stolz, den Tag beendet zu haben, was seinem Teamkollegen Petter Solberg nicht gelang. Nach einer Berührung mit einem Felsen war die Rallye für den Norweger vorzeitig beendet. "Es fühlt sich so schlecht an", zeigte sich Solberg niedergeschlagen.

Bis zum Zeitpunkt seines Unfalls hatte er sich in seinem Ford Fiesta sehr wohl gefühlt, wenngleich die Bedingungen schlecht waren. Rund 20 Kilometer nach dem Start der zweiten Prüfung kam in einer Vierter-Gang-Linkskurve allerdings das Aus. "Wir wurden in eine große Furche getragen, die mit Wasser gefüllt war und ein ungeschützter Felsen war in der Furche versteckt", schilderte der 37-Jährige den Unfallhergang. Schon beim ersten Blick auf die Vorderradaufhängung sei danach klar gewesen, dass eine schnelle Reparatur auf der Strecke nicht möglich war. Am Samstag wird er mit 25 Sekunden Zeitstrafe unter Rally2 starten.