Hermann Gassner jun. / Klaus Wicha (Red Bull Skoda Fabia S2000) starteten am vergangenen Freitag konzentriert, kontrolliert und auch schnell in die Rallye Deutschland 2012. Die ersten 6 Sonderprüfungen verliefen zufriedenstellend für das Red Bull Rallye Team.

Dabei war der junge Deutsche am ersten Tag zumeist schneller als sein Landsmann und Mitglied des VW-Werksteams, Sepp Wiegand. Eine unerklärliche Zeitstrafe nach einem Stau vor einer Zeitkontrolle bescherte Gassner jun. eine Zeitstrafe von 50 Sekunden - und nur deshalb lag der junge Bayer vom Red Bull Rallye Team hinter Wiegand.

Die eigentlichen Probleme des Hermann Gassner jun. begannen am Samstag - gleich bei der ersten Sonderprüfung des zweiten Tages, als er auf der SP 7 wegen eines Reifenschadens fast zwei Minuten verlor.

Nach der SP 9, der legendären " SP Panzerplatte 1", war dann der Schaden wesentlich größer und kostete noch viel mehr Zeit: Gassner jun. hatte sich bei der 46 km langen Prüfung bei einem leichten Ausritt einen Aufhängungsteil am linken Hinterrad abgerissen - und musste seinen Skoda auf 3 Rädern ins Ziel "tragen". Die Rallye war somit gelaufen.

Gassner jun.: "Es war eigentlich gar kein Ausritt, ich habe mit dem Reifen seitlich einen harten Gegenstand getroffen und dabei ganz unglücklich einen Teil der Aufhängung abgerissen. Ich wäre zwar noch über die Prüfung gekommen, hätte aber dann auf drei Rädern sicher nicht die hundert Kilometer zurück zum Service geschafft…. Echt schade, zumal ich mich sehr wohl gefühlt habe und auch schnell unterwegs war."

Teamchef Raimund Baumschlager analysierte den Schaden am Samstagabend und traf dann die Entscheidung, die Rallye fortzusetzen.

Bei den letzten drei Prüfungen am Sonntag konnten Gassner jun./Wicha im Rahmen der Rallye 2 starten und noch einmal versuchen, mit einigen schnellen SP-Zeiten aufzuzeigen.

Auf der SP 13 war dann Gassner jun. auch bis kurz vor dem Ende der 30 km langen Prüfung auf Bestzeitkurs, um dann auf einen langsamen Teilnehmer aufzulaufen. Dennoch war er nur knapp langsamer als SWRC-Spitzenreiter und VW-Werkspilot Sébastien Ogier.

Die Prüfung "Drohntal" wurde danach gleich nochmals gefahren- und diesmal hatte Gassner jun. erneut Pech und musste bereits zum zweiten Mal einen Reifen wechseln. Zwei Minuten Zeitverlust hatten zu diesem Zeitpunkt nur noch statistischen Wert.

BRR-Teamchef Raimund Baumschlager: "Leider ist der Hermann einmal mehr nicht für eine starke Leistung belohnt worden. Seine Zeiten waren zumeist sehr gut und ansprechend, auch im Vergleich zu den VW-Werksteams. Was ihm fehlt, ist die Erfahrung bei so großen Veranstaltungen."