Das Mini-Team, das seinen ersten Auftritt bei der Rallye Sardinien feierte, wird erst bei der Rallye Finnland wieder im Einsatz sein. Zwar wird auch in Skandinavien auf Schotter gefahren, aber das Team bestritt erst kürzlich Asphalt-Tests im italienischen Sanremo. "Wir haben zwei Tage auf drei verschiedenen Straßen gehabt, es war richtig gut", schilderte Pilot Kris Meeke gegenüber Autosport.

Kinderkrankheiten

Kris Meeke und sein Teamkollege Dani Sordo werden in Finnland wieder an den Start gehen, Foto: MINI
Kris Meeke und sein Teamkollege Dani Sordo werden in Finnland wieder an den Start gehen, Foto: MINI

Der Vorteil dieses Ortes war, dass alle Asphalt- und Straßentypen abgedeckt werden konnten. Doch dies war der erste Test des Teams auf geteertem Untergrund. Denn vorrangig wollte man den Mini auf Schotter, den man auf Sardinien vorfand, einstellen. Das hatte zwar funktioniert, was Teamkollege Dani Sordo mit Platz sechs deutlich machte, Meeke hatte aber mit Kinderkrankheiten an seinem Wagen zu kämpfen.

Ein Problem mit dem Gas zwang den Iren die Rallye vorzeitig zu beenden. Doch diese Probleme seinen mittlerweile aussortiert. "Die neuen Teile sind komplett ausprobiert und getestet. Die Probleme, die wir auf Sardinien hatten, sind kein Thema mehr", beruhigte Meeke, der keinerlei Bedenken mehr hat.

Kein Schaden ohne Nutzen

Zudem hätten die notwendigen Reparaturen das Auto besser fahrbar gemacht. "Letztlich willst du, dass das Auto genau reagiert, wenn du auf´s Gas drückst und es fühlt sich so an, als würden wir dem näherkommen", verriet Meeke, der nicht glaubt, ähnlich "Extremes" wie auf Sardinien wiederzusehen.

Erstmal abwarten

Allerdings glaubt er fest an die Konkurrenzfähigkeit seines Teams. "Das Chassis fühlt sich sehr, sehr gut an. Das Auto ist stark", machte er deutlich. Dennoch trat er ein wenig auf die Euphoriebremse: "Wir wissen, was wir bei den Tests erfahren haben, aber wenn es darum geht, an drei Tagen mit Vollgas von A nach B zu kommen, müssen wir erstmal abwarten und schauen."

Nach 280 Testkilometern, die problemfrei verliefen, wird die Rallye Deutschland aber nicht der erste Härtetest auf Asphalt sein. Denn das Mini-Team bestreitet im Vorfeld die Richard Burns Memorial Rallye, die ebenfalls auf Asphalt ausgetragen wird. Allerdings wird sich Meeke die Tage mit seinem Teamkollegen Sordo teilen, der den Mini ebenfalls pilotieren darf. Hoffentlich geht es ihm dann nicht ähnlich wie nach den Testfahrten. "Ich wollte nicht heraus", freute er sich bezüglich seines Wagens.

Mehr PS sind erforderlich

Doch wenngleich die Tests auf Asphalt gut für Mini verliefen, macht sich Meeke Gedanken über die Rallye im Saarland. "Es gibt reichlich Kreuzungen in Deutschland, was eine Menge Stop- and Go bedeutet", erklärte der Ire die Streckenführung. Zudem brauche man einen sehr starken Motor, wo der Mini noch etwas hinterherhinke. Doch über seine Aussage musste er im Anschluss selbst schmunzeln: "Aber nochmal, du wirst nie einen Fahrer finden, der nicht vor dem Event bei der Besprechung sitzt und dem Team sagt, er braucht mehr PS!"