Nach seinem ersten kompletten WRC-Jahr 2009 stand Sebastien Ogier auf dem achten Rang und konnte sich in der zweiten Saisonhälfte deutlich steigern. Auch 2010 sollte dieser Aufwärtstrend weitergehen. Zudem lieferte sich der Franzose ein Fernduell mit Daniel Sordo um das zweite Werkscockpit bei Citroen. Das Resultat konnte sich sehen lassen: zwei Siege und der vierte Gesamtrang bringen ihm für 2011 nun den Platz im Werksteam.

Als bester Nicht-Werkspilot fuhr Ogier schon in Schweden auf dem fünften Platz über die Ziellinie. Citroen-Sportchef Olivier Quesnel war nach der Auftakt-Rallye in Lobeslaune. "Für mich ist er der nächste französische Weltmeister und der nächste Superstar in der WRC. Was er geleistet hat, ist unglaublich. Er ist stark und schnell und ich wäre nicht überrascht, wenn er ein oder zwei Rallyes in dieser Saison gewinnen würde", sagte Quesnel.

Der erste Sieg kam zwar erste bei der sechsten Rallye in Portugal, doch der Chef sollte Recht behalten. Bis dahin zeigte der Junior-Pilot gute Leistungen und es blieb durchaus spannend. In Jordanien musste er Sebastien Loeb im Citroen Total World Rallye Team den Vortritt lassen und holte nur acht Zähler obwohl 18 Punkte möglich gewesen wären, denn statt von Platz zwei ging er nur von P6 aus ins Rennen. Der Fehler lag bei dieser Aktion klar im Reglement. In der Türkei führte Ogier nach vier Sonderprüfungen die Rallye sogar an, kam aber aufgrund eines Reifenschadens nur als Vierter ins Ziel.

Der Sensationssieg für die Junioren

Auch in Neuseeland lag der Franzose an der Spitze, doch unter dem Druck Jari-Matti Latvalas riskierte er erneut zu viel und drehte sich drei Kurven vor dem Ziel. So blieb ihm am Ende mit 2,4 Sekunden Rückstand nur Rang zwei. Doch in Portugal war die Sensation perfekt: Ogier gewann seine erste WRC-Rallye und holte damit gleichzeitig den ersten Sieg für das Citroen Junior-Team. Sogar Landsmann Loeb lobte den Sieger: "Sebastien hat mir gezeigt, dass er der Schnellste in der Weltmeisterschaft ist. Wir konnten nichts machen Vor ein par Jahren dachten alle, dass Franzosen nicht auf Schotter fahren können. Jetzt ist das nicht mehr der Fall. Aktuell kämpfen zwei Franzosen miteinander - das ist gut."

Sebastien Ogier konnte seinen zweiten WRC-Sieg in Japan holen, Foto: Sutton
Sebastien Ogier konnte seinen zweiten WRC-Sieg in Japan holen, Foto: Sutton

Nach weiteren guten Platzierungen wurde Ogier zur Belohnung für seine guten Leistungen ins Werksteam befördert und ersetzte dort Daniel Sordo für die letzten drei Rallyes 2010. Doch erst einmal fuhr der neue französische Rallye-Star souverän den nächsten Sieg in Japan nach Hause.

Bei den abschließenden drei Läufen in Frankreich, Spanien und Wales unterliefen Ogier einfach zu viele Fehler, um seine hervorragende Position beizubehalten. Sein Teamchef Quesnel glaubt jedoch, dass ihn diese Schwächephase zu Saisonende auf Dauer eher noch besser machen wird. Beste Voraussetzungen wird der 27-Jährige für 2011 haben, denn schon jetzt steht fest, dass er in der kommenden Saison an der Seite von Rekordmeister Loeb im Citroen Werksteam fahren wird.