Paukenschlag kurz nach den 24 Stunden von Le Mans 2020: WEC-Boss Gerard Neveu tritt zum Saisonende von seinem Posten zurück. Wer die Nachfolge des Franzosen, der die Langstrecken-Weltmeisterschaft seit ihrem Debüt im Jahr 2012 angeführt hatte, antritt, ist noch nichts bekannt. Auch über die genauen Gründe schwiegen sich die Parteien aus.

In einer Pressemitteilung des Automobile Club de l'Ouest ist die Rede von neuen Herausforderungen in Neveus professioneller Karriere. Die WEC trägt nach dem Highlight in Le Mans, das gleichzeitig den Abschied der LMP1-Ära einläutete, noch ein weiteres Saisonrennen am 12. November 2020 in Bahrain aus.

Die Einführung der neuen Hypercars zunächst von Toyota, ByKolles und Glickenhaus sowie ab 2022 von Peugeot wird Neveu als Kopf der Organisation nicht mehr miterleben. Auch das Debüt der neuen LMDh-Formel wird ohne sein Zutun ablaufen. Die Le-Mans-Daytona-Hybrid-Rennwagen sollen 2022, wegen Corona möglicherweise auch erst 2023, Einzug in die Welt des Langstreckensports halten.

Für Neveu endet das WEC-Abenteuer nach fast einem Jahrzehnt am 31. Dezember 2020. "Nach neun Jahren an der Spitze dieses hervorragenden Motorsportprogramms denke ich, dass es Zeit für mich ist, den Staffelstab zu übergeben und der Organisation unter der Leitung von Pierre Fillon neues Leben einzuhauchen", sagt Neveu.

Neveu weiter: "In wenigen Monaten werden sich großartige Seiten in den Geschichtsbüchern des Langstecken-Motorsports öffnen, vor allem mit der Einführung von LMH und LMDh. Ich habe keinen Zweifel am Erfolg diese Meisterschaften unter dem Banner des ACO. Bis dahin werde ich mein Bestes geben, um die Saison 2020 so gut wie möglich abzuschließen."