Saisonauftakt nach Maß: Nach dem Sieg im ADAC GT Masters im tschechischen Most legte der Ford Chip Ganassi Team UK-Pilot Stefan Mücke noch einen drauf. Beim Klassiker der World Endurance Championship auf der Ardennenachterbahn in Spa-Francorchamps münzte der Berliner gemeinsam mit seinen Teamkollegen Olivier Pla und Billy Johnson Startplatz zwei in einen triumphalen Sieg um.

Bereits vom ersten Training an war Mücke immer ganz vorne mit dabei. Die beiden Ford GTs von Ford Chip Ganassi Team UK haben die Pace vorgegeben, folgerichtig belegten die beiden Schwesterautos die erste Startreihe. Mücke legte einen fulminanten ersten Doppelstint hin und setzte sich bereits am Start an die Spitze. Nachdem der Berliner bei einem Überrundungsversuch eines schnelleren LMP2-Autos etwas von der Strecke gedrängt wurde, verlor er unverschuldet die Führung, blieb aber bis zum Schluss im engen Spitzenfeld. Im letzten Rennabschnitt gelang Teamkollege Pla der entscheidende Stich für den Sieg.

Dem Berliner steht ein straffes Programm bevor. Kommendes Wochenende geht Mücke beim ADAC Zurich 24h-Rennen (09. bis 13. Mai) bevor, ehe die Vorbereitungen für das zweite Saisonhighlight, die 24 Stunden von Le Mans, anstehen.

Vier Fragen an Stefan Mücke

Stefan, erst der Sieg beim ADAC GT Masters-Rennwochenende in Most, jetzt erneut ganz oben auf dem Podium. Glückwunsch!
Vielen Dank! Die Saison hat für mich in der Tat hervorragend begonnen. Wir waren von der Pace her von Anfang an bei der Musik und Spa-Francorchamps macht einfach unglaublich viel Spaß und liegt auch unserem Ford GT sehr. Mit diesen Top-Ergebnissen für mich und meine Teams BWT Mücke Motorsport und Ford Chip Ganassi Team UK gehe ich entsprechend hochmotiviert in die neue Saison.

Grandioser Saisonauftakt für Stefan Mücke, Foto: Ford Chip Ganassi Team UK
Grandioser Saisonauftakt für Stefan Mücke, Foto: Ford Chip Ganassi Team UK

Ihr seid von Startplatz 2 aus ins Rennen gegangen. Wie lief dein Doppelstint?
Vor allem zwischen Porsche und uns war es das gesamte Wochenende sehr eng, so auch im Rennen. Ich habe mich am Start direkt in der ersten Kurve an die Spitze gesetzt. Die ersten anderthalb Stunden meines Doppelstints haben wir, unser Schwesterauto und einer der Porsche einen heißen Kampf geliefert. Leider kam der Porsche an mir vorbei, als mich ein LMP2-Auto etwas ins Gras gedrückt hatte. Ich habe unseren Ford GT auf Rang zwei an Billy Johnson übergeben.

Ihr hattet bei der Strategie den richtigen Riecher...
Ja, wir haben bewusst auf eine Reifenstrategie gesetzt, die uns zum Schluss hin genügend Potenzial bot, um richtig zu pushen. Wir hatten uns für den Schlussstint frische Reifen aufgespart, der Porsche, der in Führung lag, hat auf eine andere Strategie gesetzt. Olivier hat dann den Peak der frischen Reifen perfekt umgesetzt und ist in einem spektakulären Überholmanöver direkt durch die Eau Rouge am Führenden vorbeigezogen. Da ist mir die Atem kurzzeitig gestockt, aber es hat alles super geklappt. Das Feld war so unglaublich eng beisammen, da wird jeder noch so kleine Fehler böse bestraft. Aber jeder von uns Fahrern und im Team hat einen fantastischen Job gemacht.

Du hast für die kommenden Wochen einen ziemlich vollen Zeitplan. Positiver Stress?
Klar, auch wenn ich mich über das ein oder andere freie Wochenende freue, kann die Saison nicht genug Rennen haben. Jetzt steht zunächst das 24h-Rennen auf dem Nüburgring mit meinem Team BWT Mücke Motorsport an und da wechsle ich wieder in den Audi R8 LMS. Dann steht auch schon der Le Mans-Test für das Hauptevent an, weswegen ich beim nächsten ADAC GT Masters-Rennen erneut von Jamie Green würdig vertreten werde. Das wird unser erstes 24h-Rennen auf dem Nürburgring für das Team, daher sind wir alle sehr gespannt! Mit dem Sieg von Most in unserem Audi im Hinterkopf reise ich mit einem guten Gefühl in die Eifel.