Die FIA World Endurance Championship 2017 begab sich nach den Europarennen über den Atlantik. Nach dem ersten Lauf in Mexiko schlossen Ford Chip Ganassi-Pilot Stefan Mücke und sein Teamkollege Olivier Pla den Amerika-Trip vergangenes Wochenende mit dem sechsten Saisonlauf in den USA. Bei heißen Temperaturen machte das Duo auf dem Circuit Of The Americas in Austin/Texas von Anfang an eine gute Figur. Mücke und Pla brannten im ersten und dritten Freien Training die Bestzeit in den brütend heißen Asphalt. So gut das Wochenende begann, so schwierig entwickelte es sich im Verlauf.

Kommendes Wochenende (22. bis 24. September) wechselt Mücke erneut vom Ford GT in den Mercedes-AMG GT3 und startet gemeinsam mit Teamkollege Sebastian Asch für das BWT Mücke Motorsport Team auf dem Hockenheimring.

Vier Fragen an Stefan Mücke

Stefan, das Wochenende auf dem Circuit Of The Americas begann für euch vielversprechend mit durchweg starken Leistungen in den Freien Trainings...
Ja, wir fühlten uns von Anfang an wohl auf dem Kurs, auch wenn es wirklich sehr heiß gewesen ist. Aufgrund der Trainingssessions haben wir uns einiges erhofft. Vor allem die Bestzeit im dritten Freien Training gab uns Auftrieb, denn dort waren wir im Qualifying-Modus unterwegs und es lief wie am Schnürchen. Daher haben wir uns erneut für unsere bewährte Taktik und haben nur einen Reifensatz für das Zeittraining verwendet. Die Zuversicht war groß, dass es im Rennen noch ein Stück weit nach vorne geht und vielleicht ein Podium möglich wäre.

Im Renntrimm dann ein anderes Bild. Woran lag es, dass ihr mit der Spitze nicht mithalten konntet?
Uns ist im Rennen relativ schnell klar geworden, dass besonders auf der harten Reifenmischung die Pace fehlte und die Konkurrenz uns deutlich überlegen war. Allerdings haben wir uns im Rennverlauf gefangen und eine Aufholjagd gestartet. Unser unser Rückstand war zu diesem Zeitpunkt bereits zu groß. Gegen Rennmitte gab es eine Safety-Car-Phase, die uns hätte in die Karten spielen können. Doch sie kam für uns zum ungünstigsten Zeitpunkt - nämlich gerade, als unser Benzinalarm anging. Viele unserer Konkurrenten waren bereits an der Box gewesen und wir waren letztlich dazu gezwungen, denn sonst wären wir Gefahr gelaufen, ohne Sprit zu stranden.

Damit endete eure Aufholjagd abrupt...
Genau. In der WEC gibt es eine Regel, wonach man ersten drei Runden, nachdem das Safety Car auf die Strecke gekommen ist, die Box nicht ansteuern darf. Wir mussten aber und haben daher eine einmütige Stop-and-Go-Strafe kassiert. Alle Ambitionen, die wir uns bis dahin erkämpft haben, waren plötzlich dahin. Die hohen Erwartungen, die wir nach dem Freitag in das Rennen gesetzt haben, konnten wir leider nicht erfüllen. Wir müssen nun genau analysieren, weshalb die Leistung im Rennen so eingebrochen ist, denn auch unser Schwesterauto hatte mit ähnlichen Problemen zu kämpfen.

Kommendes Wochenende geht es für dich im Rahmen des ADAC GT Masters auf den Hockenheimring. Es ist schon etwas länger her, dass du dort unterwegs gewesen bist, oder?
Richtig, 2006 bin ich dort im Rahmen der DTM mein letztes Rennen gefahren. Ich kann es kaum erwarten, wieder dorthin zurückzukehren. Allerdings erwarte ich mir dort kein einfaches Wochenende. Denn durch den Erfolg im letzten Rennen auf dem Sachsenring von meinem Teamkollegen Sebastian Asch und Edoardo Mortara werden wir entsprechend mit Erfolgsballast an den Start gehen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir auch dort an der Spitze mitkämpfen können.