Die kriselnde LMP1-Klasse erhält zum Jahresbeginn endlich wieder einmal eine gute Nachricht: Der britische Hersteller Ginetta wird für die Saison 2018 ein LMP1-Auto bauen, wie man am Mittwoch in einer Aussendung ankündigte.

Prominente Neuzugänge im Konzern werden sich um das Projekt kümmern: Adrian Reynard, einst Konstrukteur von erfolgreichen Formel-3-, Formel-3000- und IndyCar-Boliden, sowie Paolo Catone, Chefdesigner von Peugeots Le-Mans-Siegerauto von 2009, arbeiten künftig für Ginetta. Beim Antriebsstrang will man mit Mecachrome (Motor) und Xtrac (Getriebe) zusammenarbeiten.

Zehn Autos, aber kein Werksteam

Ginetta wird allerdings kein Werksteam an den Start bringen, sondern nur Kundenautos für die ausgedünnte Klasse produzieren. Bis zu zehn Autos sollen für Privatteams dadurch zur Verfügung stehen. "Das sind großartige Neuigkeiten für die Langstrecke", freute sich Pierre Fillon, Präsident von Le-Mans-Ausrichter ACO. "Das alles sieht für 2018 sehr vielversprechend aus."

Die Langstrecke hat aktuell ein großes Problem: Während GT-Klassen sowie die kostengünstige LMP2 boomen und die Starterfelder prall gefüllt sind, herrscht in der Königsklasse Ebbe. Durch den Ausstieg von Audi und den Wechsel von Rebellion in die LMP2 dürften in der LMP1 in der kommenden Saison wohl nur fünf Autos (je zwei Porsche und Toyota sowie ein Privatwagen des ByKolles-Teams) im Grid stehen.

Um dieses Manko rasch auszumerzen, beschlossen die Regelhüter Anfang Dezember massive Erleichterungen für Neueinsteiger in die LMP1-Klasse. Allerdings nur für Hybrid-Autos, die auch von Werksteams ins Feld geführt werden. Private LMP1-Autos bekamen bereits im Juni aerodynamische Zugeständnisse, um künftig konkurrenzfähiger zu sein.