Das Drängen der Hersteller wurde endlich erhört. Der World Motor Sport Council trug dem Wunsch der Werke, die sich immer zahlreicher in den GTE-Klassen der FIA WEC engagieren, Rechnung. Bisher fuhr man in den entsprechenden Kategorien um den Endurance Cup, doch ab 2017 werden in den GTE-Pro- und GTE-Am-Klassen offizielle Weltmeisterschaften ausgefahren. Doch nicht nur diesen Beschluss segnete der WMSC am Mittwoch in Wien ab.

GT-Klassen erhalten endlich Status-Upgrade

Aston Martin, Ferrari, Ford, Porsche und ab 2018 auch BMW kämpfen damit ab sofort um den offiziellen Titel "FIA World Endurance Championship for GTE Drivers and Manufacturers". Dafür machten sich im Vorfeld bereits alle vier Marken stark. WEC-CEO Gerard Neveu ist über diesen Status-Upgrade begeistert: "Das sind großartige Neuigkeiten für die WEC und belohnt ein Starterfeld von herausragender Qualität. Diese Entscheidung sollte die Ankunft weiterer Hersteller in dieser Klasse beschleunigen." Wohl ein Fingerzeig in Richtung Lamborghini.

Aston Martin fuhr in Bahrain zum Gesamtsieg - einen WM-Titel gibt es aber erst ab 2017, Foto: Aston Martin
Aston Martin fuhr in Bahrain zum Gesamtsieg - einen WM-Titel gibt es aber erst ab 2017, Foto: Aston Martin

Im Sommer tauchten Gerüchte auf, wonach die Italiener ab 2018 mit einer GTE-Version ihres Huracan an der WEC teilnehmen. Doch das dürfte durch die notwendigen Einsparmaßnahmen im VW-Konzern inzwischen längst vom Tisch sein, zumal Porsche nun wieder mit einem Werkseinsatz zurückkehrt. McLaren soll ebenfalls interessiert sein. Auch ACO-Präsident Pierre Fillon freut sich über den WM-Status der GTE-Klassen, betont aber gleichzeitig: "Ich möchte die Bemühungen und die sportlichen Leistungen der Hersteller anerkennen, die diesen WM-Status voll und ganz rechtfertigen!"

Weitere Beschlüsse des WMSC im Hinblick auf die FIA WEC

  • Kalender für 2017: Im Rahmen des World Motor Sport Council in Wien wurde auch der Kalender für die WEC-Saison 2017 abgesegnet. Am provisorischen Entwurf gab es keine Änderungen mehr, das heißt: Der Saisonauftakt steigt am 16. April mit den 6 Stunden von Silverstone, das Finale wird am 18. November in Bahrain ausgetragen. Durch den neuen Formel-1-Kalender zwar die Termin-Kollision zwischen Le Mans und dem Baku-GP überwunden werden, dafür bleibt der Clash zwischen 6 Stunden Nürburgring und dem New York ePrix der Formel E bestehen. Es wird interessant zu sehen sein, wie die Teams und Hersteller diese Problematik lösen, treten doch einige Fahrer in WEC und Formel E an.
  • Le Mans entgeht der Termin-Kollision mit dem Baku-GP, Foto: Porsche
    Le Mans entgeht der Termin-Kollision mit dem Baku-GP, Foto: Porsche
    DatumRennenStrecke
    24. - 25. März 2017 PrologAutodromo Nazionale Monza
    16. April 2017 6 Stunden von SilverstoneSilverstone Circuit
    06. Mai 2017 6 Stunden von Spa-FrancorchampsCircuit de Spa-Francorchamps
    17. - 18. Juni 2017 24 Stunden von Le MansCircuit de la Sarthe
    16. Juli 2017 6 Stunden vom NürburgringNürburgring
    03. September 2017 6 Stunden von MexikoAutodromo Hermanos Rodriguez
    16. September 2017 6 Stunden vom Circuit of the AmericasCircuit of the Americas/Austin
    15. Oktober 2017 6 Stunden von FujiFuji Speedway
    05. November 2017 6 Stunden von ShanghaiShanghai International Circuit
    18. November 2017 6 Stunden von BahrainBahrain International Circuit

  • LMP1-Regeln eingefroren: Am Tag nach dem Finale der Saison 2016 in Bahrain ließen die WEC-Organisatoren mit folgender Meldung aufhorchen: Die aktuellen Regeln für die LMP1-Klasse bleiben zwei weitere Jahre bestehen. Eigentlich sollte 2018 die turnusgemäße nächste Regel-Novelle folgen, doch nach dem Ausstieg von Audi wurden die Regelhüter vorsichtig. Von diesem Schritt, den nun auch der WMSC bestätigte, erhofft man sich, einem interessierten dritten LMP1-Hersteller wie Peugeot den (Wieder-)Einstieg leichter zu machen.