Hammer-Nachricht aus Ingolstadt: Audi zieht sich mit Ablauf der Saison 2016 aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft zurück! Dies verkündete der Hersteller am Mittwoch in einer Presseaussendung. Vorstands-Chef Rupert Stadler teilte in einer Versammlung rund 300 Mitarbeitern der Motorsport-Abteilung von Audi mit, dass man sich nun darauf konzentrieren möchte, "was Audi in den kommenden Jahren wettbewerbsfähig halte".

Dieser Maxime entsprechend, "habe der Vorstand beschlossen, das Audi-Engagement im Langstrecken-Motorsport zu beenden", heißt es weiter. Gerüchte über einen Ausstieg Audis hatte es bereits seit einigen Wochen gegeben. Nun machte der Konzern Nägel mit Köpfen. Auch die Ära in Le Mans geht damit zu Ende. Seit 1999 trat der Autobauer beim größten Sportwagenrennen der Welt an und feierte seitdem satte 13 Siege. In den vergangenen beiden Jahren musste sich Audi jedoch der Konzernschwester Porsche geschlagen geben.

2006 feierte Audi den ersten Sieg eines Diesel-Fahrzeuges, Foto: Sutton
2006 feierte Audi den ersten Sieg eines Diesel-Fahrzeuges, Foto: Sutton

18 erfolgreiche Jahre

"Nach 18 für Audi außergewöhnlich erfolgreichen Jahren im Prototypen-Rennsport fällt uns der Abschied extrem schwer", erklärte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "Das Audi Sport Team Joest hat die WEC in dieser Zeit geprägt wie kein anderes Team. Ich möchte mich bei unserer Mannschaft, bei Reinhold Joest und seinem Team, den Fahrern, Partnern und Sponsoren für diese extrem erfolgreiche Zusammenarbeit bedanken. Das war eine tolle Zeit!", blickt Ullrich zurück.

Audi setzte in der Zeit in Le Mans regelmßig historische Marken. 2006 gewann Audi als erster Hersteller mit einem Diesel-Motor, im Jahr 2012 folgte der Premierenerfolg eines Hybrid-Fahrzeuges. Audi gehörte zu den Mitbegründern der neuen Langstrecken-Weltmeisterschaft, die 2012 eingeführt wurde. Dort fuhr man 2012 und 2013 zum Fahrer- und Herstellertitel.

Einstieg als Werksteam in die Formel E

Statt auf Le Mans fokussiert sich Audi nun voll und ganz auf die Formel E, wo die Ingolstädter bereits eng mit Schaeffler kooperieren. "Das Rennen um die Zukunft tragen wir elektrisch aus", sagt Rupert Stadler. "Wenn unsere Serienautos mehr und mehr elektrisch werden, müssen das unsere Motorsportwagen als technologische Speerspitze von Audi erst recht sein."

Ab der Saison 2017/18 steigt Audi somit als reines Werksteam in die Formel E ein. Die Rennserie passe perfekt zur Strategie, ab 2018 im Jahrestakt rein batterie-elektrische Modelle anzubieten, heißt es bei Audi weiter. Das Engagement in der DTM bleibe von den Veränderungen unangetastet, verkündet Audi.