Noch nie waren die 6 Stunden von Fuji so spannend wie in diesem Jahr: Beim siebten Lauf zur FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC kämpften Audi, Porsche und Toyota sechs Rennstunden lang in Sekundenabständen um den Sieg. Fünf Stunden lang lag Audi in Führung, am Ende fehlten nur 1,4 Sekunden.

Lucas di Grassi, Loïc Duval und Oliver Jarvis zeigten in Japan eine starke Leistung. Die drei Audi-Piloten starteten auf der Rennstrecke von Fuji zum zweiten Mal in dieser Saison von der Pole. Nach sechs hart umkämpften Rennstunden im Wettstreit mit dem Toyota Nummer 6 und dem Porsche Nummer 1 musste sich das Audi-Fahrerteam denkbar knapp geschlagen geben – ganze 1,4 Sekunden fehlten Duval am Ende. "Unsere drei Fahrer haben eine tolle Leistung gezeigt", sagte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "Wir haben bis zum Schluss gekämpft. Als Toyota beim letzten Boxenstopp den Strategievorteil eines späteren Stopps nutzen konnte und auf einen Reifenwechsel verzichtet hat, gingen sie erstmals in Führung. Loïc hat alles getan, um wieder an die Spitze zu kommen. Er hat einen Rückstand von zwölf Sekunden fast vollständig aufgeholt. Leider hat es nicht ganz gereicht, aber einmal mehr haben wir faszinierenden Langstrecken-Rennsport erlebt."

Mit dem zweiten Platz in Japan ist dem Fahrertrio des Audi Sport Team Joest auch in der Meisterschaftswertung ein Schritt nach vorn gelungen: di Grassi, Duval und Jarvis haben neun Punkte aufgeholt und liegen nun 28,5 Punkte hinter den Tabellenführern Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb.

Einen Rückschlag mussten Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer im Schwesterauto hinnehmen. Tréluyer lag auf Platz vier, als beim Audi R18 mit der Nummer 7 die Motor-Generator-Einheit (MGU) des Hybridsystems in Runde 18 ausfiel. Um weiterfahren zu können, musste das Team die vorderen Antriebswellen entfernen. Anschließend nahm Marcel Fässler die Fahrt wieder auf. Parallel dazu klärte Audi mit der WEC die Situation hinsichtlich des technischen Reglements. Nach Auskunft der Kommissare entsprach der LMP-Rennwagen so jedoch nicht mehr dem Stand der Homologation. Audi hat das Auto deshalb zurückgezogen. "Das ist natürlich sehr schade", sagte Dr. Ullrich. "Denn die Mannschaft hat einen tollen Spirit gezeigt und alles getan, um eine zentrale Idee des Langstreckensports zu verwirklichen, nämlich auch unter solchen Umständen ins Ziel zu kommen."

Stefan Dreyer, Leiter LMP von Audi: "Lucas di Grassi, Loïc Duval und Oliver Jarvis haben einen tollen Kampfgeist gezeigt und sind unglaublich knapp geschlagen worden. Ein herzliches Dankeschön für die tolle Mannschaftsleistung vor Ort, in Neuburg an der Donau und in Neckarsulm. Leider musste unsere Nummer 7 erneut durch ein technisches Problem einen Rückschlag hinnehmen. Das tut mir sehr leid für unsere Jungs. Wir hoffen, beim nächsten Rennen erneut um den Sieg kämpfen zu können und dann die Nase vorn zu haben."

Bereits in drei Wochen steht der achte von neun Saisonläufen auf dem Programm. Am 6. November tritt die WEC auf dem Kurs von Shanghai in China an – dem größten Markt von Audi.