Was sich schon beim Collective Test und den drei freien Trainings zuvor andeutete, wurde im GTE-Qualifying zum WEC-Rennen in Mexiko letztlich Gewissheit: Aston Martin dominierte das Feld nach Belieben. Und das nicht nur in der Pro-Kategorie, sondern auch bei den Amateuren. Wir haben für euch die Reaktionen der GT-Werke Aston Martin, Ferrari, Ford und Porsche gesammelt.

Aston Martin nach dem Mexiko-Qualifying

Nach dem Qualifying steht Aston Martin mit einer blütenweißen Weste da. Thiim/Sörensen und Stanaway/Turner fuhren mit den beiden Pro-Vantages ungefährdet in die erste Startreihe und holten damit eine Doppel-Pole für die Briten. Waren zunächst noch Stanaway/Turner in Führung, so drehten Thiim/Sörensen den Spieß am Schluss um. Besonders erfreulich für Aston Martin ist der Abstand nach hinten, denn dem drittplatzierten Ferrari #71 fehlte über eine halbe Sekunde. "Wir haben uns darauf konzentriert, unsere Chancen in Mexiko zu maximieren, da es ein neues Event ist. Das Resultat ist die Doppel-Pole in der GTE-Pro-Klasse. Das ist ein unglaubliches Resultat für das ganze Team und unsere Partner!", ist Team-Principal Paul Howarth aus dem Häuschen.

Steht Aston Martin endlich auch nach dem Rennen im Scheinwerferlicht?, Foto: Aston Martin
Steht Aston Martin endlich auch nach dem Rennen im Scheinwerferlicht?, Foto: Aston Martin

Auch die Fahrer freuen sich riesig über die Pole-Position. Doch jetzt soll endlich auch der Sieg her, nachdem die bisherigen Rennen von Ferrari oder Ford dominiert wurden. "Ich bin zuversichtlich, dass jetzt unsere Zeit gekommen ist, die oberste Stufe auf dem Podest zu erklimmen. Wir haben hier definitiv die Chance dazu", sendet Marco Sörensen bereits eine Kampfansage an die Konkurrenz. Auch in der GTE-Am-Wertung gehört Aston Martin zu den Sieg-Favoriten, denn Dalla Lana/Lamy/Lauda fuhren in ihrer Klasse ebenfalls die beste Startposition heraus.

Ferrari nach dem Mexiko-Qualifying

Ferrari gab, wie auch die Konkurrenz von Ford und Porsche, alles, um den Rückstand zu Aston Martin einigermaßen im Rahmen zu halten. Zunächst sah es allerdings nicht danach aus. Nach den Versuchen der ersten Fahrer fehlte Gianmaria Bruni im #51-Ferrari als Drittplatziertem gut eine Sekunde auf die Aston Martin. Diesen Rückstand konnte sein Gefährte James Calado immerhin noch ordentlich verringern.

Best of the rest im Mexiko-Qualifying: Der #51-Ferrari von Bruni/Calado, Foto: Ferrari
Best of the rest im Mexiko-Qualifying: Der #51-Ferrari von Bruni/Calado, Foto: Ferrari

Trotzdem stand am Ende ein Defizit von einer halben Sekunde zu Buche. Noch schlechter erging es dem Schwesterauto #71. Davide Rigon und Sam Bird gehen das Rennen von Platz fünf aus an, sie fingen sich insgesamt gut eine Sekunde Rückstand ein. Alles andere als wunschgemäß lief es für Ferrari auch bei den Amateuren. Perrodo/Collard/Aguas erreichten dort nur Startplatz sechs, sie stehen also ganz am Ende des WEC-Feldes.

Ford nach dem Mexiko-Qualifying

Die hohen Erwartung bei Ford erhielten nach dem Qualifying mehr als nur einen herben Dämpfer. Für die US-Amerikaner lief gar nichts zusammen. Die Folge: beide Wagen landeten mit Platz sechs und sieben ganz am Ende des GTE-Pro-Feldes. Besonders für die #67 von Franchitti/Priaulx/Tincknell stand die Session unter keinem guten Stern. Schon zu Beginn kam es zu einem außerplanmäßigen Stopp, um die Beifahrer-Tür wieder zu fixieren, danach kam noch ein Unfall eingangs der Stadionsektion hinzu. "Durch das Problem mit der Tür hatte ich noch weniger Zeit für eine Runde. Ich habe eine gute geschafft, aber in der nächsten bin ich unerwartet abgefolgen", gab Andy Priaulx zu Protokoll.

Der #67-Ford schlitterte im Mexiko-Qualifying von einem Problem ins nächste, Foto: Ford
Der #67-Ford schlitterte im Mexiko-Qualifying von einem Problem ins nächste, Foto: Ford

Doch auch ohne diese Zwischenfälle wäre nicht viel mehr drin gewesen, wie der sechste Platz des Schwesterfahrzeugs zeigt. "Wir hatten erwartet, besser zu sein und haben gehofft, näher an der Spitze dran zu sein. Aber wir wussten schon, dass wir gegen Aston Martin keine Chance haben. Die Strecke hat sich seit dem freien Training am Morgen stark verändert, das ist auch der Grund für unsere Probleme", erklärt Stefan Mücke vom #66-Ford. Im Idealfall hätte Ford also um den Titel 'Best of the rest' gekämpft.

Porsche nach dem Mexiko-Qualifying

Mit dem Verlauf des GT-Qualifyings kann Porsche zufrieden sein. Der 911 RSR von Dempsey Proton Racing mischt in Mexiko besser mit als bei den vorangegangenen Rennen. Das macht auch der vierte Startplatz von Richard Lietz und Michael Christensen deutlich. Das Duo konnte damit das Ferrari-Duo hinter den dominierenden Aston Martin sprengen. Auch die beiden hoch gehandelten Ford GT ließ der einzige Porsche im GTE-Pro-Feld hinter sich.

Geht man nach dem bisherigen Rennwochenende in der GTE-Am-Kategorie, so muss bei Porsche der Ärger über die verlorene Pole überwiegen. Zwar konnten sich die drei Am-911er auf den Plätzen zwei, drei und vier qualifizieren. Doch am ersten Trainingstag lagen nach beiden Trainings der Gulf-Porsche und der Abu-Dhabi-Porsche an der Spitze der GTE-Am-Klasse. Auch im dritten freien Training grüßte Porsche am Ende von ganz oben. Umso ärgerlicher, dass es im Qualifying nicht gereicht hat.