Vorzeitiges WEC-Aus für Nick Heidfeld. Arbeitgeber Rebellion Racing zieht mit sofortiger Wirkung eines der beiden Autos aus der LMP1-Klasse zurück. Damit ist die Saison für Heidfeld und seine Teamkollegen Nicolas Prost und Nelson Piquet jr. nach nur vier der neun Rennen zu Ende.

Rebellion begründet den Rückzug des Autos damit, seine Ressourcen in die Planung des Autos für 2017 stecken zu wollen. Denn im Zuge einer Reglementanpassung wurden den privaten Teams der LMP1-Klasse für die kommende Saison Zugeständnisse gemacht: Weniger Gewicht, keine Hubraum-Obergrenze beim Motor und mehr Freiheiten bei der Aerodynamik.

"Um unsere Konkurrenzfähigkeit zu erhöhen, fühlen wir die Notwendigkeit, mehr Zeit und Ressourcen in das Update des Rebellion R-One für die Saison 2017 zu stecken. Als kleines Privatteam haben wir uns deshalb entschieden, für den Rest der Saison nur noch ein Auto an den Start zu bringen", wird Teammanager Bart Hayden in einer Presseaussendung zitiert.

Schwesternauto hat bessere Ergebnisse

Dass die Wahl für den Verbleib in der WEC auf das Schwesternauto der Heidfeld-Truppe fiel, ist mit den Ergebnissen einfach zu begründen: Das Team mit dem Österreicher Dominik Kraihamer und den beiden Schweizern Matheo Tuscher und Alexandre Imperatori kam in dieser Saison in drei der vier Rennen vor dem Schwesternauto ins Ziel. In Silverstone und Spa schaffte es das Trio sogar auf als jeweils Dritter auf das Podest. In Le Mans belegte man Rang sieben und landete somit zehn Plätze vor Heidfeld/Prost/Piquet.

Daher soll im Rebellion-Management über einen Kurswechsel bei der generellen Fahrerwahl nachgedacht werden, wie Kraihamer in Le Mans Motorsport-Magazin.com erklärte: "Klar macht sich die Teamführung so ihre Gedanken, wieso die teuren Namen schlechtere Ergebnisse einfahren und ob es dann überhaupt sinnvoll ist."

Heidfeld bestritt in der WEC bislang 23 Rennen - alle für Rebellion Racing. 2012 in Le Mans und 2013 in Sao Paulo holte er mit jeweils Rang drei seine einzigen beiden Podestplätze in der Langstrecken-WM. Arbeitslos ist der ehemalige Formel-1-Pilot nun aber nicht. Parallel zur WEC fährt Heidfeld seit zwei Jahren in der Formel E, wo er auch in der am 9. Oktober beginnenden Saison für das indische Mahindra-Team an den Start gehen wird.