Bei Ford ruht man sich nicht auf seinen GT-Lorbeeren aus. Wie der US-amerikanische Automobil-Hersteller nun bekannt gab, wird das Rennsport-Programm mit dem Ford GT bis einschließlich 2019 fortgeführt. Das beinhaltet nicht nur das Engagement in der FIA-Langstrecken-WM WEC, sondern auch jenes in der amerikanischen Sportwagen-Meisterschaft IMSA. "Dass wir uns zu einem vierjährigen Engagement in WEC und IMSA bekennen, verdeutlicht, wie ernst wir es nehmen, mit dem Ford GT in der ganzen Welt Rennen zu fahren", unterstreicht Raj Nair, Fords Executive Vice President und Chief Technical Officer.

Die Saison 2016 stellt das Debütjahr des Ford GT im Rennsport dar, erst spät im Jahr 2015 wurde er überhaupt vorgestellt. Nach einigen Testfahrten verlief das Debüt in Daytona beim 24-Stunden-Rennen nicht gerade nach Wunsch, der Ford GT präsentierte sich noch relativ unzuverlässig. Schon da war aber das Potenzial des Wagens erkennbar. Beim WEC-Debüt landeten beide Ford GT auf den Plätzen vier und fünf, in Spa fuhr man mit Rang zwei dank Franchitti/Priaulx/Tincknell erstmals einen Pokal in der WM ein. Seinen ersten Sieg feierte der Ford GT durch Westbrook/Briscoe Anfang Mai beim IMSA-Rennen in Laguna Seca.

Das erklärte Ziel von Ford war es jedoch, 50 Jahre nach dem historischen Sieg von 1966 die 24 Stunden von Le Mans wieder zu gewinnen - wenn auch nicht gesamt, sondern in der GTE-Pro-Kategorie. Dafür hatte Ford alles in seiner Macht stehende getan, inklusive Sandbagging um eine gute Einstufung bei der Balance of Performance zu haben. Das Ergebnis ist bekannt: Ford holte sich den Sieg, insgesamt landeten drei der vier gestarteten GT in den Top-4 ihrer Kategorie, was für Proteste durch die Konkurrenz sorgte.

Dennoch lag man am Ende ganz vorne. Mission erfüllt also für Ford. Trotzdem bleibt man dem Rennsport auch nach 2016 noch drei weitere Jahre lang erhalten. "Wir sind im Motorsport, um Rennen und Meisterschaften zu gewinnen. Aber genauso wichtig ist es, unsere Expertise im Ingenieursbereich weiterzuentwickeln und Fortschritte für unsere Straßenautos zu erzielen", so Nair weiter.

Ein Ford-Quartett soll bis 2019 in Le Mans starten, Foto: Ford
Ein Ford-Quartett soll bis 2019 in Le Mans starten, Foto: Ford

UPDATE: Ford plant mit vier Autos in Le Mans bis 2019

Oberste Priorität hat für Ford aber weiterhin der Erfolg bei den 24 Stunden von Le Mans. Dafür plant man auch für die nächsten Jahre bis 2019 mit einem Fahrzeug-Quartett. "Ich würde sehr gerne mit vier Wagen im nächsten Jahr nach Le Mans zurückkehren", äußert Sportchef Dave Pericak dahingehende Bestrebungen im Gespräch mit Sportscar365. Dass Ford 2017 auf jeden Fall drei Autos nach Le Mans schicken wird ist sicher, da man mit zwei Fahrzeugen die WEC-Saison bestreitet, zudem erhält der in der IMSA fahrende #68-Ford als GTE-Pro-Sieger automatisch einen Startplatz für 2017.

Auf jeden Fall stünde laut Pericak schon das Budget für ein Le-Mans-Engagement mit vier Autos bis 2019. "Was die Leute anerkennen, ist denke ich: Ja, wir haben das Rennen in diesem Jahr erobert und es war fantastisch, und es gibt eine WM, die wir gerne gewinnen würden. Aber wäre es nicht großartig, wenn wir zurückkommen und mehr als ein Mal in Le Mans gewinnen? Wir haben uns für vier Jahre zu einem Start verpflichtet", lässt Pericak Hoffnungen der Fans auf weitere Ford-Siege in Le Mans aufkeimen.