Bei der Präsentation des neuen TS050 Hybrid verkündete Toyota entgegen aller Spekulationen keinen Testfahrer. Arrivierte Piloten wie Ex-Formel-1-Fahrer Adrian Sutil oder WTCC-Champion Jose-Maria Lopez machten sich Hoffnungen darauf, die Nachfolge von Kamui Kobayashi anzutreten. Nach dem Rücktritt von Alexander Wurz rückte Kobayashi ins Stammaufgebot der Japaner auf. Wie man jetzt verriet, kommt es lediglich zu einem Platztausch zwischen Wurz und Kobayashi.

Im Gespräch mit Autosport erklärte Toyotas Technikdirektor Pascal Vasselon: "Wenn einem unserer Fahrer etwas zustößt, dann bringen wir Alex." Der Österreicher fungiert nach seinem Rücktritt also als inoffizieller Ersatzfahrer Toyotas. Im Prinzip eine naheliegende Wahl, griff Wurz doch seit Toyotas LMP1-Comeback 2012 für die Japaner ins Lenkrad. Er kennt die Boliden der Japaner wie kein Zweiter und kann damit auch wertvollen Input bei der Weiterentwicklung der LMP1-Raketen geben.

Vollständige Rente sowieso kein Thema für Wurz

Ein angenehmer Nebeneffekt, den auch Vasselon zu schätzen weiß: "Er hat schon ein bisschen mit dem neuen Prototypen getestet, denn wir wollen seine Erfahrung nutzen. Es hilft uns auch bei der Fahrer-Rotation, wenn wir Langstrecken-Tests absolvieren." Auch nach seinem erklärten Rücktritt mit Ende 2015 bleibt Wurz der Langstrecken-WM WEC damit erhalten. In seiner neuen Rolle wird er auch 2016 an den Rennwochenenden an der Strecke anzutreffen sein.

Generell will sich Wurz mit einem vollständigen Rücktritt noch nicht anfreunden. Anfang 2016 startete der Österreicher zusammen mit Lance Stroll, Brendon Hartley und Andy Priaulx auf einem Riley-Ford beim 24-Stunden-Rennen von Daytona. Zudem meinte Wurz anlässlich der Verkündung der Starterfelder von WEC und Le Mans für 2016: "Ich werde sicherlich nicht mehr ein vollwertiges Werks-Cockpit für eine ganze Saison besetzen. Aber ich habe immer gesagt: Bei einzelnen Rennen ist das kein Problem. Ich bin immer noch schnell und habe keine Angst vor den Fahrzeugen, ich weiß also, was zu tun ist."