Erst Audi, dann Porsche: Einen Tag nach der Vorstellung des neuen LMP-Boliden aus Ingolstadt hat nun Porsche nachgezogen. Die Zuffenhausener präsentierten am Mittwoch ihren Prototypen für die Langstreckensaison 2016. Der Antrieb soll noch effizienter sein, die Aerodynamik des neuen 919 noch stärker auf die einzelnen Rennstrecken abgestimmt sein.

Außerdem bekommt das Auto eine neue Vorderachse. "Der mehr als 900 PS starke Le-Mans-Prototyp ist also bereit für die Titelverteidigung", sagt Fritz Enzinger, Leiter LMP1 bei Porsche.

Der neue 919 leistet rund 900 PS, Foto: Porsche Motorsport
Der neue 919 leistet rund 900 PS, Foto: Porsche Motorsport

Dabei leistet der Zweiliter-Vierzylinder-Turbo-Benziner knapp unter 500 PS. Ein Einschnitt im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des eingeschränkten Reglements. Im Fall des 919 bedeutet dies rund acht Prozent weniger Benzin und Leistung. Anders ausgedrückt: ein Defizit von zehn Megajoule Energie pro Runde in Le Mans aus dem Kraftstoff. Das kostet etwa vier Sekunden auf der 13,629 Kilometer langen Runde. Durch die mehr als 400 PS des Elektromotors an der Vorderachse leistet der 919 am Ende rund 900 PS.

Erstmals setzt Porsche in dieser Saison auf unterschiedliche Aero-Pakete, die auf bestimmten Strecken zum Einsatz kommen. Bislang war Porsche für den ersten WM-Lauf der Saison einen Kompromiss eingegangen und hatte den 919 mit geringerem Abtrieb antreten lassen, als für die Strecke in Silverstone ideal wäre.

Der 919 erhält neue Aero-Pakete für 2016, Foto: Porsche Motorsport
Der 919 erhält neue Aero-Pakete für 2016, Foto: Porsche Motorsport

Dieser Kompromiss war der Fokussierung auf den Saisonhöhepunkt in Le Mans geschuldet. 2016 startet der 919 erstmals mit einem Aero-Paket für hohen Abtrieb in die Saison. In Le Mans kommt dagegen eine Version mit sehr niedrigem Abtrieb zum Einsatz. Für die anschließenden sechs WM-Läufe ein weiterentwickeltes High-Downforce-Paket erhalten.

Neu ist auch die Lackierung des 919 Hybrid für die Saison 2016. Nachdem Porsche 2015 mit drei unterschiedlichen Designs an den Start gegangen war, verschmelzen die Grundfarben weiß, rot und schwarz dieses Jahr zu einem neuen Lack-Design. Auch neu: die Startnummern. Nach dem Gewinn der WM starten Timo Bernhard, Brendon Hartley und Mark Webber jetzt mit der Nummer 1 auf dem Auto. Romain Dumas , Neel Jani und Marc Lieb im Schwesterauto erhalten die Startnummer 2.