Kamui Kobayashi wird im WEC-Team von Toyota Alexander Wurz ersetzen. Der ehemalige Formel-1-Pilot aus Japan steigt 2016 somit vom Test- und Ersatzfahrer zum Einsatzpiloten auf und wird sich bei den neun Rennen der Langstrecken-WM einen Toyota TS050 Hybrid mit Stephane Sarrazin und Mike Conway teilen. Die Cockpitbesetzung des Schwesternautos bleibt hingegen unverändert. Wie schon 2015 teilen sich Anthony Davidson, Sebastien Buemi und Kazuki Nakajima ein Auto in der WEC und bei den 24 Stunden von Le Mans.

Die Umbesetzung mit Kobayashi war notwendig geworden, nachdem Wurz im Vorjahr im Alter von 41 Jahren seinen Rücktritt vom aktiven Rennsport erklärt hatte. Obwohl der breiten Masse eher aus der Formel 1 bekannt, wo er in 69 Starts drei Podestplätze holte, hatte Wurz seine größten Erfolge auf der Langstrecke gefeiert. 1996 und 2009 gewann er die 24 Stunden von Le Mans und holte seit 2010 sieben weitere Siege in diversen Endurance-Rennen. Für Toyota hatte es Wurz bei vier Starts in Le Mans allerdings nie auf das Podium geschafft.

Neuer Toyota auf Augenhöhe mit Audi und Porsche?

Überhaupt geriet Toyota im Vorjahr ins Hintertreffen gegenüber Audi und Porsche und holte in acht Rennen mit beiden Autos zusammen nur zwei dritte Plätze. Doch die Japaner versprechen für 2016 Besserung. So soll es beim neuen Boliden zu signifikanten Änderungen beim Monocoque, dem Motor und dem Hybridsystem kommen. Auch optisch verändert sich Toyota 2016 und ersetzt den traditionellen blau-weißen Anstrich durch rot-weiß mit mehreren schwarzen Elementen.

"Mit diesem komplett neuen Auto wird 2016 eine großartige Saison für uns", ist sich Teampräsident Toshio Sato sicher. "Wir haben zudem ein sehr starkes Fahreraufgebot und Kamui (Kobayashi) hat sein Tempo und seinen Einsatz bereits als Testfahrer unter Beweis gestellt. Daher war es eine einfache Entscheidung ihn als Ersatz für Alex (Wurz) zu verpflichten."

Kobayashi schon 2013 im GT-Ferrari in Le Mans

Kobayashi, der in der Formel 1 bei 75 Starts einen Podestplatz holte, kann bereits ein Jahr Erfahrung in der WEC vorweisen. Der Japaner bestritt die Saison 2013 in einem Ferrari 458 Italia, in dem er an der Seite von Toni Vilander und Olivier Beretta vier Podestplätze in der GTE-Pro-Wertung holte. In der LMP1-Klasse startete Kobayashi bislang noch nicht.

"Ich freue mich, endlich einen LMP1 steuern zu dürfen", sagte der Japaner. "Ich kann es kaum erwarten, die Kraft dieses Autos endlich auf der Strecke erleben zu dürfen. Ich bin mir sicher, dass uns in diesem Jahr ein Schritt nach vorne gelingt und wir erneut an der Spitze kämpfen werden." Seinen ersten Renneinsatz für Toyota wird Kobayashi am 17. April beim WEC-Auftakt in Silverstone haben. Das große Highlight, die 24 Stunden von Le Mans, stehen am 18./19. Juni auf dem Programm.