Am übernächsten Wochenende absolviert die WEC die 6 Stunden von Fuji. Das Rennen in Japan bildet die sechste von acht Saisonstationen. Damit biegt die Langstreckenmeisterschaft langsam in die Zielgerade dieser Saison ein. 31 Autos werden insgesamt über alle vier Klassen verteilt am Wochenende teilnehmen. In der Gesamtwertung liegt das Audi-Trio von Benoit Tréluyer, André Lotterer und Marcel Fässler in Front, dicht gefolgt von den Porsche-Werksfahrern Mark Webber, Timo Bernhard und Brendon Hartley. Das Porsche-Trio beendete die letzten beiden Rennen auf dem Nürburgring und in Austin siegreich und geht daher mit viel Rückenwind in den anstehenden Event.

Auch beim Rennen zuvor, den 24 Stunden von Le Mans, war Porsche die Marke, die den Sieg davontrug. Die 919 Hybrid sind also momentan in einer überragenden Form. Aber auch bei Audi kann man dem Lauf in Japan mit breiter Zuversicht entgegen blicken, nachdem man zuletzt auf dem Circuit of the Americas zwei Autos (Fässler/Lotterer/Tréluyer und Di Grassi/Duval/Jarvis) auf das Treppchen brachte. Unterschätzen darf man zudem die Hausherren von Toyota nicht, die in diesem Jahr zwar nicht ganz das Tempo der deutschen Konkurrenz mitgehen können, aber auf eigenem Territorium in Fuji noch unbesiegt sind. Im letzten Jahr gewannen Sebastien Buemi/Anthony Davidson, 2012 und 2013 triumphierten Kazuki Nakajima/Nicolas Lapierre/Alexander Wurz.

In der LMP2-Kategorie führen vor dem sechsten Lauf die beiden Briten Matthew Howson und Richard Bradley. Die beiden konnten in Le Mans und auf dem Nürburgring Klassensiege erringen und führen nach dem zweiten Platz in Austin in ihrer Klasse das LMP2-Klassement mit 122 Punkten an. Hinter dem Duo, das für das KCMG-Team einen Oreca-Nissan bewegt, liegen Julien Canal, Roman Rusinov und Sam Bird auf dem zweiten Gesamtrang. Canal/Rusinov/Bird gehen mit aufsteigender Tendenz nach Fuji, konnten sie doch in Austin ihren zweiten Klassensieg des Jahres feiern.

Der Österreicher Richard Lietz ist derzeit mit 98 Punkten alleiniger Spitzenreiter in der GT-Wertung. Sein designierter Teamkollege beim Team Manthey, Michael Christensen, Vierter in der GT-Wertung vor Fuji, war in Spa nicht mit am Start, weshalb dem Dänen die 18 Punkte fehlen, die Lietz dort mit Frédéric Mackowiecki für Platz zwei einfuhr. Direkte Verfolger von Lietz sind Davide Rigon und James Calado, die für das AF Corse-Team starten und einen Ferrari F458 Italia pilotieren. Rigon/Calado fehlen nur elf Punkte auf Lietz, in der GT-Wertung ist also noch alles offen.

Bei den GT-Am Piloten führt das Fahrer-Trio Aleksey Basov/Andrea Bertolini/Victor Shaytar für das russische SMP-Team, das wie AF Corse einen Ferrari F458 Italia einsetzt. In seiner Klasse hat das Trio die letzten drei Rennen gewonnen, zudem durfte man bei den ersten beiden Saisonläufen in Silverstone und Spa jeweils als Dritter auf das Podest. Diese Serie sind Basov/Bertolini/Shaytar gewillt auszubauen. Die nächsten Verfolger sind Francois Perrodo/Emmanuel Collard/Rui Aguas von AF Corse, die in der Gesamtwertung 35 Zähler zurückliegen. Auch Perrodo/Collard/Aguas landeten 2015 bisher immer auf dem Treppchen in ihrer Klasse, jedoch ohne dabei einen Klassensieg errungen zu haben.