FIA und ACO haben sich etwas mehr Zeit als geplant gelassen: Ursprünglich sollte bereits vergangene Woche der Motorenhersteller für die künftigen LMP2-Boliden bekannt gegeben werden, doch mit einer Woche Verspätung wurde das Versprechen nun eingelöst: Gibson Technology (vielen noch bekannt unter dem früheren Namen Zytek) hat den Zuschlag der französischen Regelbehörden für den Motor erhalten, Cosworth wird die Einheitselektronik liefern. Das Grundgerüst steht somit, die vier Chassis-Hersteller Oreca, Onroak/Ligier, Dallara und Riley/Multimatic wurden bereits vor einigen Wochen bekannt gegeben.

Gibson wird einen V8-Saugmotor mit 600 PS liefern, womit die LMP2-Boliden deutlich an Tempo zulegen werden. In der offiziellen Pressemitteilung heißt es, der Speed der LMP2 werde erhöht "um sie näher an denjenigen der LMP1 heranzubringen." Aktuelle LMP2-Triebwerke leisten etwa 450 PS. Hintergedanke ist, einen robusten Saugmotor ohne technischen Schnickschnack zu liefern, mit dem kostengünstiger Sport möglich ist. Das Aggregat wird in allen ACO-Serien (WEC, ELMS, AsLMS) und der USCC einsetzbar sein. Dort wird er mit den von den einzelnen Herstellern an den Start gebrachten Aggregaten ausbalanciert.

Beim Auswahlprozess für die Einheitselektronik saß neben dem ACO und der FIA auch noch die IMSA mit am Tisch, da diese auch in der USCC exklusiv zum Einsatz kommen wird. Das Modul von Cosworth Electronics soll gleichzeitig einfach für die Teams zu handhaben sein und den Regelbehörden die Angleichung der verschiedenen Motoren in der USCC ermöglichen.

Als Chassishersteller wird Gibson aus der LMP2 verschwinden, Foto: Speedpictures
Als Chassishersteller wird Gibson aus der LMP2 verschwinden, Foto: Speedpictures

Kriterien für die Auswahl der Hersteller

  • Performance
  • Qualität
  • Zuverlässigkeit
  • Service
  • Wartung
  • Preis

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Die Katze ist endlich aus dem Sack und es ist keine Überraschung, dass zwei renommierte Motorsportunternehmen ausgewählt wurden (wobei es für manche Verschwörungstheoretiker eine Überraschung sein wird, dass es kein französisches Unternehmen geworden ist). Der interessanteste Absatz lautet aber: "...um sie näher an den Speed der LMP1 heranzubringen". Das heißt nichts anderes, als dass der ACO künftig versuchen wird, LMP2 und private LMP1 aneinander zu anzugleichen. Damit wäre die P1-Kategorie endgültig zweigeteilt. (Heiko Stritzke)