Nach vier WM-Läufen auf dem europäischen Kontinent beginnt mit dem nordamerikanischen Rennen nicht nur die Zeit der Übersee-Rennen. Vielmehr hat dieser WM-Lauf viel vom Charakter der 24 Stunden von Le Mans, denn der Start erfolgt bei Tageslicht, doch gefahren wird bis in die Nacht. Toyota reist nach einem fünften und sechsten Rang beim Sechs-Stunden-Rennen am Nürburgring als WM-Dritter in der Hersteller-Wertung in die USA.

Die beiden amtierenden Weltmeister Anthony Davidson und Sébastien Buemi treten bereits zum dritten Mal in Folge auf dem Circuit of the Americas an, für ihren Teamkollegen Kazuki Nakajima, der den TS040 Hybrid mit der Startnummer 1 mit ihnen teilt, steht dagegen das Austin-Debüt bevor. Im Vorjahr beging Mike Conway an dieser Stelle sein Toyota-Debüt in einem verregneten Sechs-Stunden-Rennen am Circuit of the Americas. Er teilt sich auch diesmal das Auto #2 mit Alex Wurz und Stéphane Sarrazin und kann zum ersten Mal in dieser Saison davon profitieren, auf einer Rennstrecke anzutreten, auf der er zuvor Erfahrung mit einem LMP1-Rennwagen hat sammeln können. Bei Toyota hat man trotz einer Pole Position und zweier Podestplätze allerdings weniger gute Erinnerungen an die beiden vergangenen Starts in Austin.

Da das am Samstag stattfindende Rennen in der Nacht enden wird, bekommen die Teams Gelegenheit sich bei am Donnerstag stattfindenden Trainingssitzungen bei entsprechenden Bedingungen einzuarbeiten. Am Freitagmorgen findet ein drittes freies Training statt, gefolgt vom Qualifying um 18.15 Uhr Ortszeit. Der Start erfolgt am Samstag um 17.00 Uhr.

Toyota wird die verbleibenden Rennen auch zur Vorbereitung für das neue Auto nutzen, Foto: Simninja
Toyota wird die verbleibenden Rennen auch zur Vorbereitung für das neue Auto nutzen, Foto: Simninja

Stimmen vor dem Rennen

Toshio Sato, Team President: "Nach den ersten vier Rennen in Europa sehe ich nun den Übersee-Rennen entgegen, beginnend mit Austin am Wochenende. Wir haben seit dem Nürburgring hart gearbeitet, die Autos vorbereitet und Analyse betrieben, welche Strategie für dieses Rennen die beste wäre. Wir sind fest entschlossen, bei den nächsten Rennen erneut zu kämpfen. Die ersten Trainingssitzungen in Austin werden für uns entscheidend sein, um die Abstimmung des Autos zu verfeinern und die endgültige Strategie zu bestimmen. Für mich ist es der erste Besuch des ‚Circuit of the Americas‘ und hier kann es um diese Jahreszeit wohl sehr heiß werden, habe ich mir sagen lassen. Unsere Fahrer, wie auch die Boxenmannschaft, arbeiten hart an ihrer Fitness, also sind wir auch dafür gut vorbereitet."

Anthony Davidson: "Austin ist definitiv einer meiner Favoriten im WEC-Kalender. Trotz der Hitze ist es immer eine unterhaltsame Veranstaltung und hoffentlich erleben wir dort ein gutes Wochenende, vielleicht haben wir diesmal ja das Glück auf unserer Seite. Bei einem Sechs-Stunden-Rennen weiß man ja nie, es kann alles mögliche passieren. Bislang war die technische Zuverlässigkeit aller LMP1-Hersteller beeindruckend und es gab auch relativ wenige Zwischenfälle. Auf einen Schlag könnte sich das aber für unsere Kontrahenten ändern und sollte das eintreffen, dann müssen wir bereit sein. Wir wollen wieder einen Podestplatz herausfahren – und aufgeben kommt nicht in Frage."

Sébastien Buemi: "Wir werden uns dieses Wochenende darauf konzentrieren, jeden Handgriff korrekt auszuführen, keine Fehler zu machen und dem Auto alles abzufordern, was machbar ist. Wir wissen, dass das ein hochgestecktes Ziel ist, aber man weiß ja nie. Es könnte ja, wie im Vorjahr, wieder Regen einsetzen, was so einige Chancen eröffnen würde. Ich mag die Strecke wirklich sehr, es ist eine meiner Favoriten. Auch wenn uns im Vorjahr der Sieg entglitt, so waren wir mit Abstand die Schnellsten und eroberten die Pole Position, daran erinnere ich mich sehr gerne. Ich mag die ganze Atmosphäre und auch die Stadt als solche, es ist immer nett dort."

Der Saisonverlauf war für Toyota bislang nicht zufriedenstellend, Foto: Speedpictures
Der Saisonverlauf war für Toyota bislang nicht zufriedenstellend, Foto: Speedpictures

Kazuki Nakajima: "Das wird meine erste Rennteilnahme in Austin sein, eine Rennstrecke, über die ich eine Menge gehört habe. Die meisten Fahrer finden, dass sie großen Spaß macht, also kann ich es kaum erwarten, den TS040 Hybrid dort zu bewegen. Nachtrennen sind immer eine nette Herausforderung und die LMP1 sehen da auch sehr spektakulär aus, was auch ein netter Aspekt dieses Rennwochenendes sein wird. Wir wissen ja, dass unsere Konkurrenz momentan sehr stark ist, doch wir werden uns ganz auf unsere eigene Vorbereitung und unsere Leistung im Rennen konzentrieren. Es wird recht hart werden, aber ich bin entschlossen und ich weiß genau, jeder Einzelne im Team gibt sein Bestes."

Alex Wurz: "Austin ist eine coole Strecke und ich freue mich schon sehr darauf. Allerdings dürfte das wegen der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit auch eines der härtesten Rennen für die Fahrer werden. In einem LMP1 kann es bei solchen Bedingungen schon recht ungemütlich werden, also habe ich zusätzlich trainiert, um darauf vorbereitet zu sein. Ich mag diese Strecke, vor allem wenn sie nass ist. Und in den beiden Jahren, in denen die WEC in Austin antrat, hat es oft geregnet. Das wäre uns diesmal eine große Hilfe, denn unser Auto scheint auf nasser Strecke konkurrenzfähiger zu sein."

Stéphane Sarrazin: "Wir werden in Austin auf jeden Fall unser Bestes geben, auch wenn es wahrscheinlich ein ziemlich hartes Rennen werden wird, was die Konkurrenz, aber auch, was die Witterungsbedingungen angeht. Wir werden Druck machen und mit einer guten Strategie alles geben, vor allem aber keine Fehler machen. Die Strecke in Austin mag ich sehr, eine der besten, die wir im Laufe des Jahres besuchen. Der erste Teil ist sehr schnell und macht fahrerisch viel Spaß. Überhaupt ist es eine cooles Design und LMP1-Autos sehen dort toll aus und lassen sich da auch sehr gut fahren."

Mike Conway: "Ich freue mich darauf nach Austin zurückzukehren, zumal ich hier mein Renndebüt mit Toyota hatte. Das Rennen im Vorjahr fiel ja durch die plötzlichen Niederschläge ziemlich dramatisch aus, das war gar nicht so einfach. Aber es ist eine der Strecken, die ich mag, zumal ich ohnehin gerne Rennen in den Vereinigten Staaten fahre, wo ich seit meinen Tagen in der IndyCar Serie Fans habe. Zudem haben amerikanische Rennstrecken immer so eine coole Atmosphäre, das sollte also wieder eine tolle Veranstaltung werden. Ich hoffe es kommen viele Zuschauer und dass wir ihnen ein spannendes Rennen werden bieten können."