Der Auftritt in den USA hat großes Gewicht für Audi: Das amerikanische Publikum liebt Sportwagen-Rennen, und mit neun Sportwagen-Titelsiegen in Folge seit der Saison 2000 hat Audi einen festen Platz im Herzen der Rennsport-Gemeinde. Auch auf dem Automobilmarkt des Landes sind die Vier Ringe beliebt. Im Monat Juli stieg die Nachfrage nach den Modellen des Unternehmens um 20,8 Prozent an, von Januar bis Juli betrug das Wachstum 12,4 Prozent. Damit wächst der Marktanteil von Audi wie bereits 2014 mehr als doppelt so schnell wie der US-Gesamtmarkt.

Dreieinhalb Jahre ist es her, dass die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC in den Vereinigten Staaten ihren Anfang nahm – im März 2012 in Sebring. Seit 2013 ist der neu erbaute Kurs von Austin die Strecke für das US-Rennen im WEC-Kalender. Bislang ist Audi bei diesen nordamerikanischen Läufen mit dem LMP-Rennwagen R18 ungeschlagen. "Natürlich ist es unser Ziel, auch diesmal um den Sieg zu kämpfen", sagt Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "Wir haben in der ersten Saisonhälfte erlebt, dass das Effizienz-Reglement sehr große Entwicklungsschritte ermöglicht. Die Teams schöpfen die Möglichkeiten immer besser aus. Die technologischen Fortschritte sind groß, was von Rennen zu Rennen zu Verschiebungen führt." Nachdem Audi die ersten beiden Weltmeisterschaftsläufe in Großbritannien und Belgien gewonnen hat, sind die Gegner erstarkt.

"In Austin erwartet uns eine anspruchsvolle Strecke, die jedem unserer sechs Fahrer gut gefällt. Wir hoffen, hier an die gute Performance des Saisonbeginns anknüpfen zu können", sagt Chris Reinke, Leiter LMP von Audi Sport. Die 20 Kurven fallen höchst unterschiedlich aus: von der Spitzkehre nach Start und Ziel über sehr flüssige Kurven im Übergang vom ersten zum zweiten Streckensektor bis hin zu relativ langsamen Kurven im dritten Sektor. Vor einem Jahr gewannen Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer mit dem Audi R18 e-tron quattro ein dramatisches Regenrennen, das die Rennleitung wegen eines heftigen Wolkenbruchs unterbrechen musste. Aktuell beträgt der Vorsprung der drei Piloten aus dem Audi Sport Team Joest 17 Punkte in der Fahrerwertung. Ihre Teamkollegen Lucas di Grassi/Loïc Duval/Oliver Jarvis (BR/F/GB) bewiesen zuletzt auf dem Nürburgring mit sehenswerten Manövern guten Kampfgeist, di Grassi gelang dort zudem die beste Rennrunde aller Audi-Piloten.