An zwei Testtagen hat sich die Langstrecken-Weltmeisterschaft auf den Lauf Ende August auf dem Nürburgring vorbereitet. Für einige Piloten, die schon in die 24 Stunden in Spa an den Tagen zuvor gefahren waren, bedeutete dies eine hohe Belastung. Das Eifelwetter schlug in vollem Umfang zu: Vor allem am Montag unterbrachen immer wieder Regenschauer den Testbetrieb. Die Bestzeit markierte Loic Duval im Audi R18 e-tron quattro am Dienstag in 1:37.458 Minuten.

Es lief für das Audi Sport Team Joest allerdings nicht vollständig nach Plan: Am Montagnachmittag brannte die Bremse hinten links, womit der erste Tag frühzeitig beendet war. Keine Zeit verlor hingegen das Porsche Team: Der 919 Hybrid war selbst bei strömendem Regen im Einsatz und bot den Zuschauern eine Show auf nasser Fahrbahn, als alle anderen an der Box standen. 1:37.685 Minuten bedeuteten die zweitschnellste Zeit. Auffällig: Sowohl Audi als auch Porsche fuhren mit Low-Downforce-Paketen. Audi bestätigte den Le-Mans-Trimm für den Rest der Saison, Porsche wird ein Hochabtriebspaket erst noch testen.

Heimspiel verpflichtet: Doppel-Bestzeit für das Porsche Team Manthey, Foto: Porsche AG
Heimspiel verpflichtet: Doppel-Bestzeit für das Porsche Team Manthey, Foto: Porsche AG

Keine Neuigkeiten bei Toyota: Der TS040 Hybrid ist nach wie vor zwei Sekunden zu langsam, dafür lief das Fahrzeug zuverlässig. Als einziges LMP1-Privatteam war ByKolles am Start und war in 1:44.648 Minuten knapp schneller als die LMP2-Fraktion. Zumindest lief der CLM P1/01 ohne zu große Probleme. Neben Simon Trummer und Pierre Kaffer saß diesmal auch GP2-Pilot Rene Binder am Steuer.

Strakka Racing aus dem Stand auf Bestzeit

ByKolles Racing war immerhin schneller als die LMP2, Foto: Sutton
ByKolles Racing war immerhin schneller als die LMP2, Foto: Sutton

Einen gelungenen Neustart feierte das Strakka-Team: Mit dem neu erworbenen Gibson 015S gab es gleich eine Bestzeit in 1:45.123 Minuten - ein starker Einstand nach dem kurzfristigen Aus für den Dome S103. Wie üblich waren die kleinen Prototypen sehr dicht gestaffelt - auch die Ligier-HPD von Extreme Speed Motorsports scheinen Fortschritte gemacht zu haben und fuhren Zeiten auf dem Niveau der bisherigen Maßstäbe G-Drive Racing und KCMG. Als einziges Team hatte SARD-Morand Zuverlässigkeitsprobleme in der LMP2 mit einem Feuer auf der Strecke, doch der Morgan Evo konnte wieder in Gang gebracht werden. Auch hier wurde mit Matt Rao ein neuer Fahrer getestet.

In den GT-Kategorien war Porsche überraschend stark aufgelegt: Das Porsche Team Manthey markierte auf der Heimstrecke eine Doppelspitze in der GTE Pro: Richard Lietz‘ Zeit von 1:54.518 Minuten war die schnellste GT-Zeit überhaupt, Michael Christensen folgte mit zwei Zehnteln Abstand. Nur knapp dahinter sortierten sich die beiden AF-Corse-Ferrari ein. In der GTE Am ging die Bestzeit an Abu Dhabi-Proton Racing, ebenfalls auf Porsche 911 RSR. Zusätzlich zu den regulären WEC-Teams schickte außerdem Dunlop einen Ferrari 458 Italia auf die Strecke, um Gummis für die ELMS zu testen.