Harry Tincknell, Nissan-Werksfahrer. Wie hört sich das für dich an, nachdem du erst eine volle Saison im Langstreckensport verbracht hast?

Das klingt wirklich cool und es ist noch cooler, wenn du das Auto siehst; es ist fantastisch. Es ist großartig, dass die Langstrecken-Weltmeisterschaft solche Variationen bezüglich der Autos erlaubt. Es ist fantastisch, Teil von Nissans neuem Team zu sein und in die LMP1 aufzusteigen nach gerade einmal einem Jahr in der LMP2. Ich kann es kaum erwarten, dass es losgeht.

Du wusstest schon vor der offiziellen Präsentation, wie der neue Nissan GT-R LM Nismo aussehen wird. Bist du überrascht von den vielen Reaktionen, die das Auto hervorgerufen hat, weil es halt so komplett anders aussieht?

Ich wusste, dass es leicht anders aussehen wird, denn Nissan mag es, bis an die Grenzen zu gehen. Das erste Mal, wenn du das Auto siehst, sagst du 'Wow, das sieht ja ganz anders aus'. Aber ich weiß, Nissan macht das nicht einfach nur aufgrund der Grenzen; es steckt wirklich viel Technologie in diesem Projekt. Natürlich braucht es Zeit, jedes Auto braucht Zeit um auf ein Level zu kommen, was einer Weltmeisterschaft entspricht. Aber die Anzeichen sind sehr vielversprechend und wir arbeiten weiter hart in Richtung Saisonstart.

Lass uns zur LMP2 zurückkommen. 2014 war dein erstes Jahr in der LMP2 in der European Le Mans Series und du warst einer der schnellsten Fahrer. Dein Teamkollege Olivier Pla war der schnellste LMP2-Fahrer in der WEC. Glaubst du, die LMP2 ist der richtige Schritt für Fahrer, um später in die LMP1 aufzusteigen und Werksfahrer zu werden?

Für mich, der von den Einsitzern in die LMP2 gewechselt ist, war es nur eine Evolution gegenüber einem Formel-3-Auto. Ein wenig mehr Power, aber auch ein wenig mehr Gewicht. Bei meinem ersten Test fühlte es sich nach sechs Runden völlig normal an, als hätte ich in meinem ganzen Leben nie etwas anderes gemacht. Es ist fantastisch, dass mir Nissan die Chance gibt, indem sie die besten LMP2-Fahrer auswählen. Das ist erfrischend. Wenn du in den Einsitzer-Serien die GP2 gewinnst, bekommst du nicht zwangsläufig auch ein Formel-1-Cockpit. Der Unterschied ist, dass es im Langstreckensport einfach mehr Möglichkeiten gibt, in die Top-Kategorie aufzusteigen. Die LMP2 ist die perfekte Bewährungsprobe und ich habe es gezeigt, Olivier Pla hat es gezeigt und vergangenes Jahr Brendon Hartley hat es ebenfalls gezeigt: Wer in der LMP2 ganz vorn fährt, wird von den Herstellern entdeckt.